(ots) - Der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) fordert in
einem heute vorgelegten Positionspapier mehr Verhältnismäßigkeit in
der Finanzmarktregulierung. "Die Zeit ist überreif für eine
Kurskorrektur", sagte GVB-Präsident Jürgen Gros anlässlich der
Veröffentlichung. Der Verband macht in dem Papier deutlich, dass die
Flut an neuen, seit der Finanzkrise erlassenen Vorschriften die
Banken vielfach über einen Kamm schert. Größe, Geschäfts- und
Risikomodell blieben häufig unberücksichtigt. In der Praxis führt das
dazu, dass Regulierungsmaßnahmen Regionalbanken im Vergleich zu
großen Instituten unverhältnismäßig stark belasten. So haben sich
allein die von den bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken zu
tragenden Regulierungskosten auf mittlerweile 138 Millionen Euro pro
Jahr hochgeschraubt.
"Politisches Ziel muss es sein, Regionalbanken von Vorschriften zu
befreien, die einen hohen Aufwand verursachen, aber keinen
wesentlichen Beitrag zur Finanzstabilität leisten", so Gros. In dem
Positionspapier schlägt der GVB deshalb unter anderem vor,
Offenlegungs- und Meldepflichten für regional tätige Institute
rigoros zu vereinfachen. Davon würde auch die Realwirtschaft
profitieren. Denn sinkende Bürokratiekosten erleichtern den Aufbau
von Eigenkapital. Das wiederum verschafft den Regionalbanken Raum,
eine ausreichende Kreditversorgung von Mittelstand und Verbrauchern
zu gewährleisten. Gros: "Auf diese Weise trägt eine angemessene
Regulierung zu Wachstum und Beschäftigung bei."
Eine Möglichkeit, die vom GVB vorgeschlagenen Maßnahmen
gesetzgeberisch umzusetzen, bietet die anstehende Ãœberarbeitung der
Eigenkapital- und Liquiditätsvorschriften (Basel III). Die
EU-Kommission will im Herbst entsprechende Vorschläge
veröffentlichen.
Das GVB-Positionspapier als PDF-Dokument herunterladen:
https://www.gv-bayern.de/verhaeltnismaessige-regulierung
Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vertritt die
Interessen von 1.294 genossenschaftlichen Unternehmen. Dazu zählen
269 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.025 ländliche und
gewerbliche Unternehmen mit insgesamt rund 52.000 Beschäftigten und
2,9 Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen
Genossenschaften eine der größten mittelständischen
Wirtschaftsorganisationen im Freistaat. (Stand: 30.06.2016)
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