(ots) - "Es ist leichter, einen Krieg anzufangen, als ihn
zu beenden.« Diese Worte stammen aus »Hundert Jahre Einsamkeit« von
Kolumbiens erstem Nobelpreisträger der Geschichte: Schriftsteller
Gabriel GarcÃa Márquez.
Für das Unterfangen, den seit 1964 währenden bewaffneten internen
Konflikt in Kolumbien beizulegen, wurde als erst zweiter Kolumbianer
überhaupt Präsident Juan Manuel Santos mit einem Nobelpreis
ausgezeichnet: dem für Frieden. Rückenwind kann Santos nach der
knappen Ablehnung des Friedensabkommens beim Plebiszit gebrauchen.
Offenbar haben manche Kolumbianer unterschätzt, wie schwer es ist,
einen Krieg zu beenden und einige derjenigen, die aus dem Gefühl
mangelnder Gerechtigkeit für zigtausende Opfer mit Nein gestimmt
hatten, haben ihre Reue inzwischen öffentlich bekundet.
Das Osloer Nobelpreiskomitee hatte nicht den Mut, den
FARC-Guerillachef Rodrigo Londoño als geläuterten Freiheitskämpfer
wie einst Yasser Arafat ebenfalls auszuzeichnen. Dass die Würdigung
ausdrücklich dem kolumbianischen Volk gilt, »das all den erlittenen
Missbräuchen zum Trotz nicht die Hoffnung, einen gerechten Frieden zu
erreichen, aufgegeben hat und allen, die zum Friedensprozess
beigetragen haben«, schließt die FARC jedoch indirekt in die
Auszeichnung ein. Denn eins ist sicher: Nur wenn Regierung, FARC und
die Bevölkerung sich über den Weg zum Frieden einigen, kann er
Realität werden. Der Nobelpreis kann ein Ansporn dafür sein.
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