(ots) - Jetzt wird es für die neuen tschechischen
Eigentümer des Lausitzer Braunkohlerevieres und für die Region ernst.
Sind die Tschechen skrupellose Heuschrecken, wie Umweltaktivisten
behaupten, oder verantwortungsbewusste Unternehmer? Nach dem
vollzogenen Eigentümerwechsel müssen sie Farbe bekennen. Die
Entscheidung, aus dem bisherigen Führungspersonal die Spitze von
Vorstand und Aufsichtsrat zu besetzen, zeigt schon mal, dass sie
personell auf Kontinuität setzen. Ob das auch für
Unternehmenstransparenz, Umgang mit Umsiedlern, Landschaft und
Sponsoring gilt, wird sich zeigen. Die nächsten Monate werden eine
erste Antwort darauf geben, wie viel Heuschrecke in EPH steckt oder
nicht. Die schwierigste Frage bleibt jedoch, wie lange wird hier noch
Braunkohle verstromt, und kann man damit genug Geld verdienen, auch
um die umgepflügte Landschaft wieder zu sanieren? Anders als beim
Atomstrom wird bei Braunkohle das Sanierungsgeld nicht nur im
laufenden Betrieb erwirtschaftet, sondern teilweise bereits da auch
wieder ausgegeben. Ob dieses Modell weiter aufgeht, liegt jedoch
nicht nur in der Hand von EPH, sondern auch in der Hand der Politik.
Beschlüsse zur Klimapolitik und Energiewende greifen unmittelbar in
das Geschäft der Kohlestromerzeuger ein. Diese wirtschaftlichen
Folgen muss Politik mitdenken und mitverantworten. EPH hat jedenfalls
erst mal eine faire Chance verdient, das Heuschreckenbild zu
widerlegen.
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