(ots) - Union und SPD tun sich schwer mit ihrem
Spitzenpersonal für die kommende Bundestagswahl. Ja, dann macht es
doch wie die Grünen, möchte man ihnen zurufen. Die halten eine Urwahl
ab, wer sie 2017 in den Wahlkampf führen soll. So viel Demokratie ist
wahrlich selten. Was die Ökos heute als politische Tugend verkaufen,
war ja eigentlich aus der Not heraus geboren. Nur weil sich ihre
erste Garnitur im Vorfeld der letzten Bundestagswahl nicht auf ein
Spitzenduo einigen konnte, musste schließlich die Basis ran. Das war
auch mit großen Verletzungen verbunden. Auch der neue
Kandidatenwettlauf dürfte nicht ohne persönliche Beschädigungen
abgehen. Zumal sich gleich drei gestandene Grüne um das
"Männerticket" bewerben. Mit Robert Habeck ist darunter auch ein sehr
markanter Ländervertreter. Gut möglich, dass sich Habecks
bundespolitischer Aufstieg durch ein mögliche Niederlage erledigt,
bevor er überhaupt richtig in Gang gekommen wäre. Dabei hätten die
Grünen neue und unverbrauchte Gesichter in Berlin dringend nötig.
Fragt man sich, wofür die jeweiligen Kandidaten politisch genau
stehen, wird es ohnehin schwierig. Die Partei laviert zwischen
Rot-Rot-Grün und Schwarz-Grün. Auch in der Finanzpolitik herrscht ein
ziemliches Gewürge, was ebenfalls mit dem unbewältigten Farbenspiel
zusammenhängt: Würde man sich zum Beispiel auf eine Vermögensteuer
festlegen, wären alle schwarz-grünen Planspiele obsolet. So läuft die
Partei Gefahr, am Ende zwischen allen Stühlen zu sitzen und womöglich
ein weiteres Mal in der Opposition zu landen. Auch die
demokratischste Findung ihrer Wahlkampfspitzen wäre dann für die Katz
gewesen.
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