(ots) - Zwar verspricht die französische Regierung, mit der
Räumung des Flüchtlingslagers in Calais eine Lösung gefunden zu haben
- doch die Situation erscheint im Grunde kaum lösbar. Die
nordfranzösische Stadt wird für Flüchtlinge, die nach Großbritannien
wollen, zur Sackgasse, da die Grenze inzwischen weitgehend dicht ist.
Indem die britischen Behörden die Absicherung des Eurotunnels und des
Hafens mitfinanzieren, kaufen sie sich frei, um sich nicht um die
Unwillkommenen kümmern zu müssen. Dass die französische Regierung nun
endlich Verantwortung übernimmt, wurde höchste Zeit. Doch das Risiko
erscheint groß, dass nach der Auflösung des halboffiziellen Lagers
erneut wilde Slums entstehen. Deshalb ist es wichtig, dass die
vorhandenen Strukturen bestehen bleiben. Zugleich muss der Empfang
von Flüchtlingen im ganzen Land eine Selbstverständlichkeit sein, um
diese Sorge nicht nur Brennpunkten oder Paris zu überlassen. In einem
wohlhabenden Land wie Frankreich, das so stolz ist auf seine
Tradition als Hort der Menschenrechte, sollte man den Mut haben,
einen freilich umstrittenen Satz auszusprechen: Wir schaffen das.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion(at)Weser-Kurier.de
Original-Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell