(ots) - Es könne nicht sein, dass ein mutmaßlicher Täter die
Polizeiwache vor dem Opfer verlassen dürfe. Das sei ein "Skandal", so
Küch, "dass der Geschädigte bei uns noch in der Kriminalwache sitzt,
während der Tatverdächtige schon das Gebäude verlässt, weil die
Strafandrohung bei Wohnungseinbruch zu niedrig ist." Diese und andere
Kritik am Justizwesen äußert der Vize-Vorsitzende des Bundes
Deutscher Kriminalbeamter Ulf Küch in der Sendung "Im Dialog".
Ein großes Problem sieht Küch im Verhältnis zwischen Bürgern und
Polizei. Dieses habe sich in Teilen der Gesellschaft verschlechtert,
mahnt der Chef der Kripo Braunschweig: "Die Motivation der Kollegen
geht dabei den Bach runter, wenn sie merken, dass die Unterstützung
seitens der Justiz und auch teilweise der Gesellschaft und vor allen
Dingen der Politik nicht immer so gewährleistet ist." Küch
kritisiert, dass es gewisse Gruppen gebe, die meinten, sie könnten
tun und lassen, was sie wollen: "Das ist das Problem mit dem wir uns
rumzuschlagen haben, da fühlen wir uns häufig im Stich gelassen."
IM DIALOG spricht Michael Krons mit dem Leiter der Kriminalpolizei
Braunschweig Ulf Küch darüber, vor welchen Herausforderungen die
Polizei heute steht und ob sie sich von Justiz und Politik in ihrer
Arbeit wirklich unterstützt fühlt.
Ulf Küch, Jahrgang 1957, absolvierte die Deutsche Hochschule der
Polizei und arbeitete lange Jahre im Bereich der Bekämpfung
"Organisierter Kriminalität". Seit 2008 leitet der Kriminaldirektor
die Kripo Braunschweig und ist seit 2012 stellvertretender
Vorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter. Küch ist
Mitinitiator einer Sonderkommission, die sich ausschließlich mit der
Kriminalität von Flüchtlingen beschäftigt. Über diese Arbeit
verfasste er das Buch "Soko Asyl".
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