(ots) - Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen
forderte beim ZEIT Wirtschaftsforum im Hamburger Michel einen
modernen Führungsstil in den Chefetagen: "Modernisierung verlangt
eine andere Führung. Wer heute noch als Patriarch daher kommt, hat
bereits verloren. Der einsame Held ist out. Wir brauchen eine
Führung, die kooperativ ist, eine Führung, die angesichts der
Generation Y auch motiviert, überzeugen, mitnehmen kann", so von der
Leyen.
Großen Nachholbedarf sieht von der Leyen bei der Rekrutierung von
Frauen für die Bundeswehr: "Wir sind nicht der Renner bei Frauen", so
von der Leyen. Derzeit stellen Frauen 11 Prozent bei der Truppe. Zu
Beginn ihrer Amtszeit als Verteidigungsministerin habe sie sich
gewundert, warum ihr ausschließlich Männer für die Beförderung in
höhere Führungspositionen vorgeschlagen wurden. An die Erklärungen,
Frauen würden oftmals gar nicht wirklich in Führungspositionen wollen
und es sei schwierig, Beruf und Kindererziehung zu vereinen, hätte
sie nicht geglaubt. Sie habe eine Evaluierung angeordnet, um genau zu
sehen, wo die Frauen verloren gehen. "Wir haben gläserne Decken und
zwar zu viele", so von der Leyen zum Ergebnis der Untersuchung.
Frauen würden bei der Auswahl für höhere Positionen durch den
Vorgesetzten systematisch schlechter beurteilt, "da die Vorgesetzten
nach dem Motto agieren 'Schmidt sucht Schmidtchen'". Sie suchten nach
dem, was sie bereits kennen. "Vielen war das nicht bewusst. Viele
waren überzeugt, dass Frauen sogar bevorzugt würden. Es brauchte die
Daten, die Zahlen und die Fakten, um den Unconscious Bias
aufzudecken", so von der Leyen. Bei den Offiziersanwärterinnen habe
die Bundeswehr mittlerweile eine Quote von 25 Prozent.
Beim ZEIT Wirtschaftsforum im Hamburger "Michel" versammelten sich
am 3. November 2016 zum achten Mal führende Persönlichkeiten aus
Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, darunter Ursula von der Leyen,
Matthias Müller, Christian Sewing und Olaf Scholz.
Partner des ZEIT Wirtschaftsforums 2016 sind Deutsche Bank, die
Initiative Chefsache, SOS-Kinderdorf und Volkswagen AG.
Das Hashtag zur Veranstaltung lautet #zeitwifo. Das gesamte
Konferenzprogramm finden Sie unter www.zeit-wirtschaftsforum.de.
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