Mitteldeutsche Zeitung: zu Seehofer/Merkel
(ots) - Wenn beide gewollt hätten, wäre eine Versöhnung
möglich gewesen. Seehofer gelingt es schließlich auch, vor Glück über
ein neues Parteiprogramm zu erbeben. Und Merkel hat gelernt, selbst
dem fiesesten Verhandlungspartner noch lächelnd zu begegnen. Die
CSU-Delegierten jedenfalls hätten kein Problem mit Merkel gehabt. Ein
Antrag, die CDU-Chefin bei einer erneuten Kanzlerkandidatur nicht zu
unterstützen, wurde gar nicht erst diskutiert. Doch Merkel musste weg
bleiben. Seehofer brauchte die Bühne seines Parteitags für sich.
Nachdem er Verunsicherung und Auseinanderdriften selbst mit befördert
hat, bemühte er sich nun, beide Tendenzen zu stoppen. Er warb so
ausführlich um Vertrauen für sich, dass es schon an Flehen grenzte.
Sich selbst rief Seehofer zum Patriarchen aus - ohne eine Spur von
Rückzugswillen. Die CSU verharrt im Unruhestand.
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Hartmut Augustin
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Datum: 06.11.2016 - 18:50 Uhr
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