(ots) - Die Frage, wen man denn in der EU als
Ansprechpartner für die Klärung internationaler Probleme anrufen
solle, war ein Running Gag in Washington. Sie stellte sich plötzlich
umgekehrt beim Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. Denn der hat
keinen außenpolitischen Berater. Und so zeigt man sich zwischen
Brüssel und Berlin nach seinem für viele Entscheidungsträger
offensichtlich völlig unerwarteten Wahlsieg unvorbereitet und ratlos.
Dabei ist der nicht nur ein gefährliches Signal für alle
Rechtspopulisten, die in Europa nach der Macht greifen.
Kann man Trumps Kritik an den Globalisierungsfolgen und einer
überkommenen NATO oder seinem Lob für Russlands Putin aber nicht auch
etwas abgewinnen? Nein, denn er hat nie erkennen lassen, dass er über
irgendwelche praktikablen Konzepte für nachhaltige Entwicklungen oder
friedliche Konfliktlösungen verfügt. Im Gegenteil. Ob Migration und
Mexiko, Beziehungen zu China, Atomdeal mit Iran, Krieg in Syrien oder
Klimaabkommen - fast alles, was der Republikaner bislang
außenpolitisch präsentierte, hat das Potenzial, Probleme drastisch zu
verschärfen und neue zu schaffen. Als Trump unlängst in die
Geheimnisse der US-Kernwaffen eingeführt wurde, war seine wiederholte
Frage, »warum wir sie nicht einsetzen, wenn wir sie schon haben«.
Außenpolitisch so unerfahren wie ungebildet, dazu impulsiv,
erratisch und rachsüchtig, diese Mischung ist hochexplosiv. Zumal,
wenn sein Außenminister Newt Gingrich heißen sollte - ein
Kriegstreiber, dem Präsident Bush jun. einst zu lasch war.
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