(ots) - Das Bundesverkehrsministerium hat im November 2015
den VW-Konzern dazu ermutigt, den Kohlendioxidausstoß seiner
Fahrzeuge mit laxen Testprozeduren zu ermitteln. Wie das Magazin
stern unter Berufung auf interne Unterlagen aus dem Ministerium
berichtet, hatte der Konzern zunächst angekündigt, bei den
Abgasmessungen künftig "die heute zulässigen Flexibilitäten nicht
mehr einseitig ausnutzen" zu wollen. Bei einem Treffen im
Verkehrsministerium in Berlin am 19. November 2015 machten
VW-Vertreter hingegen einen Rückzieher. Nun sagten sie zu, jetzt doch
darauf zu verzichten, die Abgase nach "schärferen Vorschriften" zu
vermessen. Die Vertreter des Verkehrsministeriums nahmen das laut
Protokoll "zustimmend zur Kenntnis".
Kurz zuvor, am 3. November 2015 hatte VW noch öffentlich von einer
möglichen Manipulation der Kohlendioxid-Werte bei um die 800.000
Fahrzeugen gesprochen. Nach der Einigung mit dem Ministerium und der
Anwendung großzügigerer Kriterien blieben dann nur noch Abweichungen
bei um die 36.000 Fahrzeugen übrig.
VW erklärte jetzt auf Anfrage des stern, dass sich damals der
Manipulationsverdacht "aufgrund der erfolgten Messungen nicht
bestätigt" habe. Das Unternehmen bestritt, dass das Ministerium den
Konzern dazu "gedrängt" habe, wieder flexibler zu messen. "Zukünftig"
werde VW die erlaubten Messtoleranzen weniger nutzen. Das
Verkehrsministerium ließ bis Redaktionsschluss Fragen des stern
unbeantwortet.
Diese Vorabmeldung ist nur mit der Quellenangabe stern zur
Veröffentlichung frei.
Pressekontakt:
Sabine Grüngreiff, Gruner + Jahr Unternehmenskommunikation, Telefon
040 - 3703 2468, gruengreiff.sabine(at)guj.de.
Original-Content von: Gruner+Jahr, STERN, übermittelt durch news aktuell