(ots) - Manuela Schwesig hat sich schon öfter mit der
Union angelegt. Ob höheres Kindergeld, Frauenquote oder
Lohngleichheit - für viele "Schwarze" ist die Familienministerin von
der SPD im wahrsten Sinne des Wortes ein "rotes Tuch". Man denke nur
an die Attacke von Fraktionschef Volker Kauder, als er Schwesig
vorwarf, sie solle nicht so "weinerlich" sein. In Wahrheit ist
Hartnäckigkeit Schwesigs Stärke. Die jetzt vom Bundeskabinett
beschlossenen Verbesserungen beim Unterhaltsvorschuss gehen auf ihre
persönliche Initiative zurück. In der Koalitionsvereinbarung findet
sich auch nichts dergleichen. Umso mehr ist der jetzige
Kabinettsbeschluss Schwesigs persönlicher Erfolg. Den Betroffenen
soll's recht sein. Rund zwei Millionen Kinder wachsen in Deutschland
bei nur einem Elternteil auf. In aller Regel sind es allein
erziehende Mütter, die mit dem Nachwuchs in sozial schwierigen
Verhältnissen leben. Weil es immer noch an Betreuungsmöglichkeiten
hapert und eine Vollzeitbeschäftigung deshalb oft nicht infrage
kommt, sind mehr als 40 Prozent der Alleinerziehenden auf Hartz IV
angewiesen. Unter den Rentnern zum Beispiel sind es nur etwa drei
Prozent. Und weil viele unterhaltspflichtige Väter ihren Zahlungen
für das gemeinsame Kind nur unzureichend oder gar nicht nachkommen,
ist die Situation für viele Mütter erst recht dramatisch. Künftig
werden sie etwas besser abgesichert sein. Die staatliche
Unterstützung in solchen Fällen wird spürbar ausgeweitet. Das hilft
einer Bevölkerungsgruppe, die ansonsten leider viel zu wenig
politische Beachtung findet. Bleibt die Forderung der Kommunen, die
Reform aus organisatorischen Gründen um sechs Monate zu verschieben.
Das allerdings klingt tatsächlich weinerlich. Wo ein Wille, da auch
ein Weg. Zumal es um Menschen geht, die es wirklich dringend nötig
haben.
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