(ots) - Volkswagen ist Spitze - aber nur bei der laufenden
Rallye-WM, wo den Wolfsburgern wieder mal ein Sieg winkt. Dies ist
vielleicht Sinnbild für die Lage bei VW: In vorsintflutlich
anmutenden Bereichen dominiert die Automarke, die gleichzeitig
absehbare Entwicklungen im Bereich der Mobilität zu verschlafen
droht. Dies war auch die zentrale Botschaft des Abgas-Skandals:
Volkswagen ist nicht mehr in der Lage, die Autos der Zukunft zu bauen
und zu betreuen. Selbst aktuelle Abgasgrenzwerte sind nur noch mit
blankem Betrug zu schaffen. VW in Niedersachsen war bisher das
Paradebeispiel, dass ein anderer, gezähmter Kapitalismus möglich ist
- dank des Interessenausgleichs zwischen Beschäftigen, Gewerkschaft,
Staat und einer Kernaktionärsfamilie. Dies sorgte für Stabilität,
aber eben offenbar auch für Erstarrung. Auch in Sachen Profitabilität
rückte man im Vergleich zu den großen Konkurrenten Toyota und GM weit
ins Hintertreffen. Nun sucht das Unternehmen den Befreiungsschlag -
wie man das kapitalistisch so macht: mit massivem Stellenabbau und
Kostensenkung. Immerhin konnte der einflussreiche
IG-Metall-Betriebsrat Werksschließungen und betriebsbedingte
Kündigungen verhindern. Auch wenn der Vollwandel von den Beteiligten
mit allerlei Superlativen angepriesen wird - der Erfolg bleibt
fraglich. In Sachen Elektromobilität, der die Zukunft gehört, sind
Tesla, einige chinesische Autobauer und selbst der bayerische Dino
BMW weit vorneweg. Sicher ist nur die Kürzung: Die Rallye-WM wird
künftig ohne VW auskommen müssen.
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