(ots) - Der langjährige ZDF-Moderator Wolfgang Herles hat
scharfe Kritik an Quoten-Fixierung und Konformismus des
öffentlich-rechtlichen Fernsehens geübt. "Es ist heute leichter, im
Vatikan mit einem Kardinal über die unbefleckte Empfängnis Marias zu
diskutieren, als auf dem Lerchenberg über das Dogma der Quote", sagt
Herles im Interview mit der Tageszeitung "neues deutschland"
(Montagausgabe) über die ZDF-Zentrale. Er habe hunderte Sitzungen
erlebt, in denen es nur um Zahlen gegangen sei. Unter dem Deckmantel
des Arguments "Das wollen die Leute nicht sehen" gehe auch inhaltlich
die Qualität verloren. "Deswegen", so Herles, "kommen sie auch nicht
mehr auf die Idee, vernünftige Themen zu zu wählen. Da läuft dann
Aldi gegen Lidl, aber nicht China gegen Amerika im Pazifik." Herles
moderierte unter anderem die Politmagazine "Bonn direkt" und "Was
nun...?" sowie das Kulturmagazin "Aspekte". 2015 verabschiedete er
sich vom Bildschirm und veröffentlichte sein Buch "Die
Gefallsüchtigen", in dem er seine Kritik am öffentlich-rechtlichen
Rundfunk entfaltet.
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