(ots) - Wenn Angela Merkel im kommenden Jahr erneut zur
Bundeskanzlerin gewählt werden würde, wäre sie nach ihrer vierten
Amtszeit 16 Jahre lang Regierungschefin gewesen - so lange wie vor
ihr nur Helmut Kohl, der von 1982 bis 1998 amtierte. Obwohl eine
Mehrheit ihre erneute Kandidatur begrüßt, plädieren nach einer
Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins stern 48 Prozent der
Bundesbürger dafür, die Amtsdauer eines Bundeskanzlers künftig zu
begrenzen - die meisten davon, nämlich 37 Prozent, halten zwei
Legislaturperioden von jeweils vier Jahren für ausreichend. 49
Prozent aller Befragten lehnen eine Begrenzung ab. Mehrheitlich
dagegen sind vor allem die 18- bis 29-Jährigen (56 Prozent) und die
Anhänger der Union (64 Prozent).
Dass sich Kanzlerin Merkel, die in der vergangenen Woche
US-Präsident Barack Obama in Berlin begrüßte und mit ihm und vier
europäischen Staats- und Regierungschefs die Weltlage beriet, mehr um
die Probleme in Deutschland als um die Krisen in aller Welt kümmern
sollte, meinen 47 Prozent der Bundesbürger - darunter 86 Prozent der
AfD-Sympathisanten. Mit ihrer Politik einverstanden sind hingegen 50
Prozent - darunter mehrheitlich die Anhänger der Union (68 Prozent),
der Grünen (68 Prozent), der Linken (58 Prozent) und der Befragten
mit Abitur oder Hochschulstudium (58 Prozent).
Wenn Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier im Februar neuer
Bundespräsident würde, könnte sich dessen möglicher Nachfolger Martin
Schulz immerhin der Zustimmung einer Mehrheit der Deutschen sicher
sein. 54 Prozent würden es begrüßen, wenn der SPD-Mann und derzeitige
Präsident des EU-Parlaments bis zur nächsten Bundestagswahl neuer
Außenminister würde - darunter vor allem die Anhänger der eigenen
Partei (73 Prozent), der Grünen (62 Prozent) und der Union (61
Prozent). 24 Prozent lehnen ihn als Steinmeier-Nachfolger ab, 22
Prozent haben dazu keine Meinung.
Wäre Martin Schulz und nicht Sigmar Gabriel Kanzlerkandidat der
SPD, würden sich bei einer Direktwahl des Bundeskanzlers jetzt 27
Prozent für ihn und 49 Prozent für Angela Merkel entscheiden. Träte
Gabriel gegen Merkel an, würden 16 Prozent für ihn stimmen, für die
CDU-Chefin 50 Prozent - darunter sogar ein Drittel (33 Prozent) der
SPD-Anhänger.
Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte am 17. und 18. November
2016 im Auftrag des Magazins stern 1002 repräsentativ ausgesuchte
Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe
ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3
Prozentpunkten.
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