Wie gehen Unternehmen mit den immer strengeren Vorgaben der EU bei der Produktentwicklung und der Marktüberwachung um? Das war Kernthema beim Kongress „Europäischer Binnenmarkt – Regulierung und fairer Wettbewerb“ des Landes Baden-Württemberg. Jürgen Albig, Leiter Produktmanagement der Ziehl-Abegg SE, zeigte Best-Practise-Beispiele bei der Umsetzung der Ökodesign-Richtlinie auf.
(firmenpresse) - Wie gehen Unternehmen mit den immer strengeren Vorgaben der EU bei der Produktentwicklung und der Marktüberwachung um? Das war Kernthema beim Kongress „Europäischer Binnenmarkt – Regulierung und fairer Wettbewerb“ des Landes Baden-Württemberg. Jürgen Albig, Leiter Produktmanagement der Ziehl-Abegg SE, zeigte Best-Practise-Beispiele bei der Umsetzung der Ökodesign-Richtlinie auf.
„Die Gesetzgebung für sichere und umweltfreundliche Produkte im europäischen Binnenmarkt ist einer zunehmenden Dynamik unterworfen“, schreibt das Umweltministerium. Da sich Unternehmen immer wieder neuen Herausforderungen bei der Produktentwicklung stellen müssen, soll der Kongress die praxisnahe Weiterentwicklung von Gesetzgebung und Marktüberwachung fördern und stärken.
Wie Industrieunternehmen die gesetzlichen Vorgaben bei der Optimierung bestehender und bei der Entwicklung neuer Produkte erfolgreich umsetzen, zeigte Jürgen Albig auf. Als Leiter des Produktmanagements des Motoren- und Ventilatorenherstellers Ziehl-Abegg verdeutlichte er Energieeffizienz am Beispiel verschiedener Produkte.
Die Entwickler hatten dabei einen Fokus auf die Bionik gelegt, um Geräuschemissionen und vor allem den Energieverbrauch der Ventilatoren deutlich zu senken. Albig erklärte, welche Vorbilder es in der Natur für die Anwendung in der Technik gibt: die Eule und der Buckelwal für optimiertes Strömungsverhalten. Ziehl-Abegg nutzt die Bionik seit Jahren, um den Energieverbrauch von Ventilatoren deutlich zu reduzieren.
Zusätzlich forciert das Künzelsauer Industrieunternehmen die Entwicklung effizienter Elektromotoren. Ein Vorteil dabei ist es, dass Ziehl-Abegg über eine eigene Regeltechnikherstellung verfügt. So können Produkte entwickelt werden, die optimal aufeinander abgestimmt sind: vom Ventilator über den Motor bis hin zur Regeltechnik.
Bei dem zweitägigen Kongress in der Stuttgarter Liederhalle sprachen Akteure aus Politik, Wirtschaft und Behörden über eine praxisgerechte Weiterentwicklung von EU-Richtlinien und Marktüberwachung. Umweltminister Franz Untersteller lobte die anschaulichen zahlreichen ‚best practice‘-Beispiele zur Umsetzung der Ökodesign-Richtlinie.
Ökodesign-Richtlinie
Die Ökodesign-Richtlinie bildet den europäischen Rechtsrahmen für die Festlegung von Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energy-related Products, ErP). Die Richtlinie hat eine verbesserte Energieeffizienz und allgemeine Umweltverträglichkeit von Elektrogeräten zum Ziel. Das Regelwerk trat erstmals 2005 in Kraft und wird stetig verschärft.
Ziehl-Abegg (Künzelsau, Baden-Württemberg, Deutschland) gehört zu den international führenden Unternehmen im Bereich der Luft- und Antriebstechnik mit darauf abgestimmter Regeltechnik. Beispiele für Einsatzgebiete der Produkte sind Wärme- und Kälteanlagen oder Reinraum- und Agraranlagen. Ziehl-Abegg hat schon in den fünfziger Jahren die Basis für moderne Ventilatorenantriebe gesetzt: Außenläufermotoren, die noch heute weltweit Stand der Technik sind. Ein weiterer Bereich sind elektrische Motoren, die beispielsweise in Aufzügen, medizinischen Anwendungen (Computertomographen) oder Tiefsee-Unterwasserfahrzeugen für Antrieb sorgen. Das Thema Elektromobilität im Straßenverkehr wurde 2012 bei Ziehl-Abegg Automotive angesiedelt.
Das High-Tech-Unternehmen besticht durch eine hohe Innovationskraft. Ziehl-Abegg beschäftigt 1.950 Mitarbeiter in süddeutschen Produktionswerken. Weltweit arbeiten für das Unternehmen 3.450 Mitarbeiter. Diese verteilen sich global auf 16 Produktionswerke, 27 Gesellschaften und 97 Vertriebsstandorte. Die rund 30.000 Artikel werden in mehr als 100 Ländern verkauft. Der Umsatz lag 2015 bei 448 Mio. Euro. Dreiviertel der Umsätze werden im Export erzielt.
Emil Ziehl hat die Firma 1910 in Berlin als Hersteller von Elektromotoren gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Firmensitz nach Süddeutschland verlegt. Die Ziehl-Abegg SE ist nicht börsennotiert und befindet sich in Familienbesitz.
Weitere Informationen auf www.ziehl-abegg.de