(ots) - Nach dem Scheitern der Verfassungsreform sieht die
Sozialdemokratin Laura Garavini in dem zurückgetretenen
Ministerpräsidenten Matteo Renzi dennoch einen Hoffnungsträger für
Italien. "Es handelt sich eben nicht um eine Niederlage von Matteo
Renzi, sondern Italiens und Europas - für all jene, die für
Veränderung sind", sagte Garavini im Interview mit der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Dienstagausgabe). Es
handele sich bei dem Referendum von Sonntag laut Garavini, die wie
Renzi der Demokratischen Partei (PD) angehört, um eine "schmerzhafte
Etappe". Die Auseinandersetzung zwischen den Populisten und den
Befürwortern der Modernisierung gehe jedoch weiter. Dafür könne das
Land Renzi gut gebrauchen. "Es ist Tatsache, dass ihm Reformen
gelungen sind, die etliche Regierungen jahrzehntelang nicht
hinbekommen haben", so Garavini.
Mit Blick auf die Kritik an der Verfassungsreform auch aus ihrer
eigenen Partei schließt Garavini eine Spaltung der PD nicht aus. "Die
Fronten haben sich während des Wahlkampfes verhärtet. Ich befürchte,
dass eine Versöhnung nicht möglich ist, und würde mich nicht wundern,
wenn es erneut Austritte gibt." Ein Zugehen auf die Linke aus den
Reihen des Ja-Lagers will Garavini nicht ausschließen, die Chancen
dafür seien aber nicht groß. "Auch die linke Front ist in sich
zerstritten", so Garavini. Eigentlich seien selbst die Befürworter
des Neins von der Notwendigkeit einer Verfassungsreform überzeugt.
Nun jedoch werde es sehr schwierig, sich auf eine neue Fassung zu
einigen.
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