(ots) - Einzig eine Krankheit hätte Bob Dylans
Fernbleiben bei der Verleihung des Literaturnobelpreises in Stockholm
rechtfertigen können. Der Mann, der die renommierte Auszeichnung
wegen seiner »poetischen Neuschöpfungen« zugesprochen bekam, ging
wochenlang nicht ans Telefon, hielt die Jury plump hin und tut dies
immer noch in der Frage, wann er denn seine »Nobelrede« zu halten
gedenke. »In Gedanken« sei er bei den Menschen in Schweden, ließ
Dylan verkünden - das reicht aber nicht. Sein Verhalten ist
unhöflich, undankbar, unmöglich.
Es gibt Preise, die nur geschaffen werden, damit diejenigen, die
ihn ausloben, sich feiern können und ihre Bekanntheit steigern. Dies
gilt vor allem für den Film- und Medienbereich. Außer »Bambi« und
»Goldener Kamera« ist hier nichts von Bedeutung und man würde sich
wünschen, dass Prominente ihnen fernbleiben.
Anders ist das bei den Nobelpreisen; ihnen haftet nicht der
Beigeschmack der Selbstbeweihräucherung und Verwechselbarkeit an.
Einen von ihnen zu bekommen, ist eine wirkliche Ehre - nicht
hinzugehen, ein Affront. Dylans Allüren schaden dem Ansehen des
Preises und dem des Musikers.
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