(ots) - So einen Außenminister hätten die USA noch nie
gehabt: ein Chefdiplomat ohne Erfahrung auf der offiziellen
politischen Bühne, aber mit globalen Geschäftskontakten, steht er
doch ExxonMobil vor, einem der weltgrößten Ölkonzerne mit einer
Wirtschaftskraft, die ein Land wie etwa Belgien neidisch machen
könnte. Und Rex Tillerson pflegt engste Beziehungen nach Moskau und
zum russischen Präsidenten Wladimir Putin, der den Texaner mit dem
Orden der Freundschaft ausgezeichnet hat.
Genau das ist der Grund für den Konjunktiv im ersten Satz - der
64-Jährige braucht noch die Bestätigung im US-Senat. Und dort wollen
sogar führende Republikaner Tillerson bei der obligatorischen
Anhörung wegen seiner russischen Kontakte in die Mangel nehmen. Aber
wenn schon, denn schon: Interessenkonflikte drohen wegen
Exxon-Geschäften auf allen Kontinenten und weil Tillerson selbst
Anteile am Konzern im Umfang von rund 150 Millionen US-Dollar hält.
Und es sind überaus schmutzige Geschäfte dabei, wird dem Multi doch
vorgeworfen, für seine Ölförderung skrupellos Bürgerkriege,
Waffenhandel und Diktaturen zu finanzieren, schwere
Menschenrechtsverletzungen wie zerstörte Lebensgrundlagen in Kauf zu
nehmen und den internationalen Klimaschutz massiv zu behindern. So
gesehen hat Tillerson bisher schon seine eigene Außenpolitik
betrieben, im Interesse der Exxon-Aktionäre. Das State Department
bietet nun ganz neue Möglichkeiten.
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