(ots) - Aufbruchstimmung wurde verbreitet auf dem Kongress
der Europäischen Linken am Wochenende in Berlin. Bislang fristete das
Bündnis linker und links-grüner Parteien ein Nischendasein. Das ist
bei den anderen Europäischen Politischen Parteien von Konservativen
bis Grünen zwar nicht anders. Aber die Linke will heraus aus der
antieuropäischen Ecke, in die sie gern gestellt wird. Parteien, zumal
europäische, müssen erkennbar sein - durch Programm, durch Aktionen,
nicht zuletzt durch die Personen an ihrer Spitze. Pierre Laurent hat
in den vergangenen sechs Jahren nach Ansicht der Delegierten gute
Arbeit geleistet, was insbesondere den Aufbau von Parteistrukturen
anbelangt. Sichtbar war der Chef der französischen Kommunisten, der
im permanenten Konkurrenzkampf mit anderen Linkskräften in seinem
Land gebunden war, jedoch kaum. Das könnte sich mit dem umtriebigen
LINKE-Politiker Gysi, der auch bei anderen Parteien Anerkennung
genießt, ändern. Nur: Die Marke Gysi allein reicht nicht, um der EL
ein Gesicht zu geben. Das weiß der neue Präsident und will nicht nur
mehr Debatte, sondern vor allem auch grenzübergreifende Aktionen. Ob
die anderen Parteien da mitziehen, ist offen. Denn die knapp 68
Prozent der Stimmen, die Gysi bei der Wahl holte, widerspiegeln die
politische Vielfalt zur europäischen Integration. Das ist
Herausforderung, aber auch Chance für die EL, mit ihrer Buntheit
attraktiver zu werden. Vorausgesetzt, der Blick auf Europa ist den
Parteien nicht weniger wichtig als jener auf die Wählerschaft zu
Hause.
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