(ots) - Immobilienkäufer in Deutschland müssen sich auf
neue Hürden bei der Kreditaufnahme gefasst machen. Das geht aus einem
Gesetzentwurf hervor, den das Bundeskabinett heute auf den Weg
gebracht hat. Der Entwurf sieht zwar vor, die umstrittenen
Kreditvergaberegeln im Zusammenhang mit der
EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie zu entschärfen. Zugleich werden
aber der Bankenaufsicht BaFin für den Fall einer möglichen
Ãœberhitzung des Immobilienmarkts weitgehende Eingriffsrechte
eingeräumt, die die Kreditvergabe empfindlich einschränken könnten.
So soll die BaFin etwa eine Obergrenze für das Verhältnis zwischen
Darlehenshöhe und Immobilienwert vorschreiben dürfen. Auch kann sie
festsetzen, welchen Anteil ihres Einkommens Bürger höchstens für den
Immobilienkauf aufwenden dürfen.
Dazu Jürgen Gros, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern
(GVB): "Die Bundesregierung baut zwar an einer Stelle Kredithürden
ab, zieht aber an anderer Stelle neue hoch. Wer soll das verstehen?
Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken begrüßen es, dass
die missglückte Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie endlich
nachgebessert wird. Berlin vermindert zu Recht unnötige
Restriktionen. Das erleichtert es jungen Familien und älteren
Menschen, zur Vermögensbildung und Alterssicherung auf Immobilien zu
setzen. Die geplanten Eingriffsrechte für die BaFin muss der
Gesetzgeber hingegen grundsätzlich hinterfragen. Der deutsche
Immobilienmarkt ist nach wie vor von Stabilität und konservativer
Kreditvergabe geprägt. Die möglichen Markteingriffe drohen die
niedrige Wohneigentumsquote in Deutschland zu zementieren."
Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vertritt die
Interessen von 1.294 genossenschaftlichen Unternehmen. Dazu zählen
269 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.025 ländliche und
gewerbliche Unternehmen mit insgesamt rund 52.000 Beschäftigten und
2,9 Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen
Genossenschaften eine der größten mittelständischen
Wirtschaftsorganisationen im Freistaat. (Stand: 30.06.2016)
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