(ots) - Russland gibt in der Lösung der Syrien-Frage ein
immer höheres Tempo vor. Die Notwendigkeit dessen wird niemand
ernsthaft bezweifeln wollen, dauert der Konflikt doch jetzt schon
etwa so lange wie der Zweite Weltkrieg. Gewiss ist nach schon so
vielen gescheiterten Anläufen Skepsis angebracht, aber die russisch
geführte Troika mit Iran und der Türkei an der Seite hat mehr
Erfolgsaussichten als vergangene Befriedungsversuche. Dafür sprechen
drei Dinge. Erstens hat der Fall von Aleppo die militärische
Ausgangslage deutlich zugunsten der russisch-syrischen Position
verändert. Wer sich immer noch einem Arrangement mit Assad
verweigert, läuft jetzt Gefahr, alles zu verlieren. Zweitens ist der
antisyrischen Front in der Region mit der Türkei ihr bis dato
wichtigster Faktor verloren gegangen. Drittens wollen alle drei
Mächte die verkündete Initiative für eine landesweite Waffenruhe in
Syrien - sollte sie denn zustande kommen - gemeinsam garantieren.
Eine Feuerpause hätte dann deutlich mächtigere Garanten als die
überforderte UNO-Truppe von einst, was dieser nicht anzulasten ist.
Aber es muss sich trotzdem erst zeigen, ob das gemeinsam Verkündete
tatsächlich die Partikularinteressen überwiegt. Westeuropa sieht dem
sichtbar missvergnügt aus der Schmollecke zu. Man möchte etwas
dagegensetzen, traut sich aber wohl nicht recht, da niemand
einzuschätzen weiß, welche Syrien-Strategie die neue US-Regierung
haben wird. Also wartet man.
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