(ots) - Nach den Anschlägen in Brüssel vom vergangenen Jahr
ist es nur verständlich, dass die belgische Regierung nach Wegen
sucht, auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln den Schutz für die
Bevölkerung zu erhöhen. Doch genau in diesem Punkt greift der Plan
von Innenminister Jan Jambon zu kurz: Er sieht Passagierlisten für
Schnellzüge vor - nicht aber für Regionalbahnen. Einer der Brüsseler
Attentäter schlug in der Metro zu. Öffentliche Verkehrsmittel bleiben
nach wie vor ein weiches Ziel und sind kaum zu schützen. Die
bisherigen Anschläge zeigen darüber hinaus: Über die meisten Täter
waren die Geheimdienste bereits im Vorfeld im Bilde, schätzten sie
als potenzielle Gefährder ein. Was fehlte, war der Austausch dieses
Wissens mit anderen EU-Mitgliedsstaaten. Vorhandene Datenbanken
werden nicht genügend genutzt - zuletzt musste Berlin die Folgen
dieser Nachlässigkeit erfahren. Solange die Zusammenarbeit zwischen
den Mitgliedsstaaten nicht funktioniert, bringt es wenig, auf neue
Datensammlungen zu pochen. Die Gefahr, dass im Dickicht immer neuer
Informationsflüsse die Nadel im Heuhaufen übersehen wird, ist mit
ihnen vielleicht sogar größer.
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