(ots) - Der Gegensatz zwischen dem scheidenden und
künftigen Präsidenten könnte kaum schärfer sein. Während Barack Obama
seine Abschiedsansprache für eine Reflexion über den Zustand der
US-Demokratie nutzte, legte sich Donald Trump bei der ersten
Pressekonferenz seit seiner Wahl mit den Geheimdiensten an. Was auch
immer an dem geleckten Russland-Dossier dran ist: Trumps Vergleich
mit Nazi-Deutschland schießt weit über das Ziel hinaus. In keinem
Fall dürfte es sich als klug erweisen, den offenen Krieg mit den
Schlapphüten zu suchen. Töricht ist aber auch die Entscheidung des
Online-Dienstes "Buzzfeed", ungeprüft Verdächtigungen in die Welt zu
setzen. Das ist unprofessionell und gibt Trump Munition gegen die
angeblich so unfaire Presse. Der künftige Präsident liefert schon so
Stoff genug, der es verdient, kritisch hinterfragt zu werden. Etwa
die anhaltende Verstrickung zwischen Geschäfts- und Staatsinteressen.
Die Übergabe seines Bauimperiums an seine beiden Söhne statt an einen
unabhängigen Treuhänder ist nicht viel mehr als Augenwischerei. Sehr
bedenklich sind auch die Ankündigung des Mauerbaus und die
protektionistischen Töne Trumps. Eine Festung USA ist nicht nur
unattraktiv. Sie gefährdet am Ende die Demokratie selbst. Eine
Warnung, die Obama seinen Landsleuten bei seinem Abschied aus gutem
Grund mit auf den Weg gab.
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