(ots) - Die Gewerkschaft "Vereinigung der
Vertragsfußballspieler« (VdV) fordert einen Tarifvertrag für
Profifußballer in Deutschland. "Es geht darum, die Belastung von
Spitzenspielern auf ein vertretbares Maß zu reduzieren, um somit das
Verletzungs- und Erkrankungsrisiko zu verringern", sagte
Geschäftsführer Ulf Baranowsky der in Berlin erscheinenden
Tageszeitung "neues deutschland" (Freitagausgabe). Längere
Urlaubszeiten und weniger Pflichtspiele sollen Bestandteile des
Vertrages werden.
Im Streit um mögliche unbefristete Arbeitsverhältnisse sieht die
VdV die Lösung ebenfalls in der Einführung eines Tarifvertrages. "Im
Teilzeit- und Befristungsgesetz steht, dass die zulässige
Befristungsdauer über zwei Jahre hinaus auf der Grundlage eines
Tarifvertrages verlängert werden kann. Aus unserer Sicht wären hier
fünf Jahre unproblematisch und das wäre dann eine rechtssichere
Lösung", sagte der Geschäftsführer. Generell sollte sich an
europäischen Ländern, die bereits einen Tarifvertrag eingeführt
haben, orientiert werden: "In England und Spanien ist es so, dass
auch verletzte Spieler bis zum Vertragsende Geld vom Klub erhalten."
Der DFL-Musterarbeitsvertrag sehe hingegen vor, dass die
Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfall nach sechs Wochen endet. "Dies
ist ein klarer Wettbewerbsnachteil für die Bundesliga."
Auch für Vereine wäre laut Baranowsky ein Tarifvertrag praktisch,
da während der Laufzeit nicht gestreikt würde. "Nur so haben die
Klubs die Sicherheit, dass der Spielbetrieb planmäßig durchgeführt
werden kann und es diesbezüglich keinen Ärger mit TV-Rechtehaltern,
Sponsoren und Fans geben wird ." Ein Problem sei für die VdV aber der
fehlende Ansprechpartner. "Fraglich ist, ob die DFL überhaupt
tariffähig ist, da es sich gewissermaßen um einen Verband mit
Zwangsmitgliedschaften handelt", sagte Baranowsky. Alternativ müsse
ein weiterer freiwilliger Verband gegründet werden. Die VdV hat rund
1400 Mitglieder. Darunter finden sich Nachwuchsspieler, Spieler der
Regionalliga sowie Erstliga- und Zweitligaspieler.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1722
Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell