(ots) - Das ist schon reichlich absurd. In den Talkshows
bei ARD und ZDF sitzen AfDler wie Frauke Petry, Alexander Gauland und
Beatrix von Storch immer wieder gerne. Gefühlt gehören die Rechten
inzwischen sogar zum festen Inventar bei Illner oder Maischberger.
Ganz so, wie die anderen Vertreter von etablierten Parteien. Da ist
die AfD eben auch nicht anders. Doch, wenn es darum geht, selbst zum
Gegenstand von unabhängiger Berichterstattung zu werden, dann wird
man nervös und sperrt das öffentlich-rechtliche Fernsehen und Teile
der Presse mal eben aus. Dann hat die liebe Freundschaft ad hoc ein
Ende. Heute so, morgen so. Unter Pressefreiheit versteht man
eindeutig etwas anderes. Das wissen sie bei der AfD freilich, aber
das Provozieren ist der Markenkern der Partei. Genau deswegen werden
ihre Vertreter ja immer wieder eingeladen. Sie sollen Quote bringen.
Nun könnten jedoch ARD und ZDF sagen: Nicht mit uns, dann hat die
Partei auch nichts mehr in unseren Talkrunden zu suchen, wenn wir
ausgeschlossen werden. Doch das wäre erstens billig, zweitens
rechtlich genauso fragwürdig und drittens kontraproduktiv.
Schließlich sieht sich die AfD gerne in der Opferrolle. Also ist
Größe gefragt. Und journalistische Kompetenz. Um die Argumente und
Behauptungen der Partei - wann immer nötig - zu entkräften. Wie das
bei anderen Parteien übrigens auch der Fall sein sollte. Mit ihrem
pressefeindlichen Verhalten steht die AfD jedenfalls ziemlich alleine
auf der politischen Bühne. Mit einer Ausnahme: Die SPD lässt auf
ihrem Parteikonvent, immerhin ein kleiner Parteitag, ebenso keine
Medien zu. Angeblich, um ungestört debattieren zu können. Doch damit
liefert sie den Rechtspopulisten nur einen Vorwand für ihre
Anti-Medien-Kampagnen. Spätestens jetzt sollten die Sozialdemokraten
ihre Haltung überdenken.
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