(ots) - Das Internet der Dinge (IoT) bietet
zahllose neue Möglichkeiten, aber auch Gefahren. Das betrifft
keineswegs nur Unternehmen. Verbraucher können gleichfalls in
unangenehme Situationen geraten, die von einer mutwillig oder auch
unabsichtlich herbeigeführten Störung der miteinander
kommunizierenden Maschinen verursacht wurden. Der Mensch als
unmittelbare Kontrollinstanz und Impulsgeber wird in diesem Kontext
nicht mehr gebraucht. Wie der aktuelle Deloitte-Report "Safeguarding
the Internet of Things" zeigt, bieten smarte Autos, Häuser oder auch
Devices zahlreiche Angriffsflächen für Hacker-Attacken oder andere
Katastrophen jeder Größenordnung. Die Folgen können fatal sein, auch
wenn nur eine einzige Komponente versagt oder manipuliert ist.
Deshalb sind hier vor allem Wachsamkeit, Risikobewusstsein und
Umsicht gefragt.
"Wenn sich das vernetzte Auto plötzlich seltsam verhält oder beim
smarten Zuhause Türen unvermittelt auf- und Lichter angehen, sind
vermutlich weder ein Kurzschluss noch schwarze Magie die Verursacher.
Oft sind eine bewusste Manipulation oder ein anderer Angriff aus dem
Cyberspace die Ursache für zum Teil lebensbedrohliche Ausfälle",
erklärt Peter Wirnsperger, Partner im Bereich Cyber Risk Services bei
Deloitte.
Smart Homes und Connected Cars besonders gefährdet
Das IoT ist ein Ökosystem, das sich aus den unterschiedlichsten
Bestandteilen zusammensetzt. Das gilt besonders bei
Anwendungsbereichen wie etwa dem Smart Home, wo Geräte verschiedener
Hersteller zahllose Datensätze aggregieren und analysieren. Der
Ausfall oder die Fehlfunktion einer einzigen Komponente kann das
gesamte System irritieren oder aber ungebetenen Besuchern Tür und Tor
öffnen. Schon eine defekte Glühbirne kann theoretisch alles
lahmlegen. Ähnliches gilt für das vernetzte Auto, in dem heute bis zu
70 verschiedene Computersysteme arbeiten - mit mehr Codes als beim
Betriebssystem Windows Vista. Gerade hier können Komponenten, die vom
Hersteller nachträglich IoT-tauglich gemacht wurden, immer wieder für
erhebliche Sicherheitsrisiken sorgen.
Auch Wearables können Schwachpunkt sein
Die unmittelbaren Risiken des IoT für den Verbraucher zeigen sich
auch bei den immer beliebteren Wearables wie Smartwatches oder
Fitnessarmbändern. Käufer können hier geschickten Fälschungen
aufsitzen, die ihre Daten in die falschen Hände weiterleiten.
Insbesondere der Handel steht hier in der Pflicht, entsprechende
Sicherheit zu gewährleisten. Nicht nur die Kundendaten, sondern auch
vertrauliche Informationen der Zulieferer oder Partner sind
gefährdet. Nicht anders verhält es sich mit den Herstellern. Jedes
Produkt wird Teil eines Ökosystems, in dem alles mit allem
zusammenhängt. Hier kann das kleinste Schlupfloch zum weit geöffneten
Portal mit Zugang zu allen Bereichen werden. Sowohl Produzenten als
auch Händler müssen sich allein aus diesem Grund besonders
"hackerfest" machen.
Umsicht und konsequentes Sicherheitsdenken gefragt
Wachsamkeit, ein entsprechendes Sicherheitsbewusstsein sowie
möglichst robuste Systeme und Komponenten - mit diesem Dreiklang
können IoT-Systeme gegen Angriffe gerüstet werden. Maximale
Standardisierung ist ein ebenso zentrales Element wie ein permanentes
Risiko-Assessment und die intensive Prüfung sämtlicher Komponenten
auf ihre Sicherheitseignung. Schon der Verlust geringer Datenmengen
kann ernste Folgen haben, sodass permanente Aufmerksamkeit gefragt
ist. Nicht zuletzt kommt es darauf an, mögliche Schäden weitgehend
eingrenzen, um die Funktionsfähigkeit des Gesamtsystems schnell
wiederherzustellen. Die entsprechenden Systeme sollten also von
Beginn an mit Blick hierauf konzipiert werden.
Unternehmen besonders gefährdet
Was bei der verbraucherspezifischen Anwendung des IoT gilt, hat in
Bezug auf die Industrie eine mindestens ebenso große Bedeutung. Fällt
bei einem Unternehmen die komplette Produktion oder das
Dienstleistungszentrum aus, ist der finanzielle Schaden enorm. Noch
drastischer sind die die Konsequenzen bei Stromversorgern oder
Krankenhäusern. Hier zeigt sich, welchen gesellschaftlichen Schaden
Cyberangriffe, Datenverlust und Manipulation anrichten können.
"Es gibt konkrete Möglichkeiten, die bestehenden Risiken wirksam
zu mindern. Bei autonomen Fahrzeugen und smarten Häusern kommt es auf
die geeigneten Komponenten an. Mit Elementen, die nachträglich für
das IoT aufgewertet wurden, können Anbieter zwar schnell Early
Adopters für sich gewinnen, die Verbindung über spezielle Hubs kann
jedoch ein potenzieller Gefahrenherd sein. Im Augenblick mangelt es
den meisten Beteiligten noch an Erfahrung. Viel Zeit zum Erlernen und
Entwickeln zuverlässiger, gemeinsamer Sicherheitsstandards gibt es
nicht", schließt Wirnsperger.
Die komplette Studie finden Sie unter http://ots.de/RaJ05 zum
Download.
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