(ots) - Der neue starke Mann im Weißen Haus nimmt in
Angriff, was er angekündigt hat. Antrittsrede und Dekrete gelten
nicht dem Frieden, sie sind aggressive Kampfansagen. Sein Land und
allzu viele in der Welt reiben sich die Augen. Die vermeintliche
Unperson ist plötzlich Präsident.
Trump und sein »America first!« müssen spätestens jetzt ernst
genommen und als Weckruf verstanden werden. In fahrlässiger Einfalt
und sträflicher Gelassenheit hat auch die deutsche Politik bis
zuletzt glauben wollen, dieser Kelch werde irgendwie an ihr
vorübergehen. Darüber wurde versäumt, sich für eben den jetzt
eingetretenen Fall zu rüsten.
Die Ausgangslage ist schlecht. Die Europäische Union ist
zerrüttet. Schon macht Washington ein dankbares London wieder zum
Vorposten seiner Politik im alten Europa. Der scheidende Barack Obama
hat sich nach allen anderen zuletzt von Angela Merkel verabschiedet.
Trump lädt zuerst Theresa »Brexit« May ein.
Mit dem Russland Wladimir Putins will es Trump besser, wenn nicht
sogar gut halten. Derweil fahren Brüssel und Berlin den von
Washington vorgegebenen Konfrontationskurs seines Vorgängers gegen
Moskau und sind schon lange dessen Verlierer.
Sein Volk, das Trump populistisch-nationalistisch beschwört und
nur sich selbst meint, war schon auf den Straßen. Die Führungsmacht
ist im Umbruch, schwere Zeiten für Transatlantiker. Mit bangem Blick
auf die Supermacht wird Europa Schaden nicht abwenden - nur mit
Besinnung auf die eigenen Interessen, Werte und Stärken.
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