(ots) - Die Debatte um die Dresdner Rede des
AfD-Politikers Björn Höcke, der am Dienstag vergangener Woche das
Berliner Holocaust-Mahnmal als "Denkmal der Schande" bezeichnete, hat
der Partei bislang nicht geschadet. Im Gegenteil: Die AfD konnte sich
im stern-RTL-Wahltrend sogar um einen Prozentpunkt verbessern auf 12
Prozent. Für Forsa-Chef Manfred Güllner ist das ein weiterer Hinweis
darauf, "dass eine große Mehrheit der derzeitigen AfD-Anhänger
rechtsradikale Positionen wie die von Höcke durchaus teilt".
Im Vergleich zur Vorwoche büßt die Union aus CDU und CSU einen
Punkt ein auf 37 Prozent, die SPD bleibt weiterhin bei 21 Prozent.
Die Grünen legen um einen Punkt zu auf 10 Prozent, die Linke verharrt
nach wie vor bei 9 Prozent, und die FDP behauptet ihre 6 Prozent. Auf
die sonstigen kleinen Parteien entfallen zusammen 5 Prozent. Der
Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt 26 Prozent.
In einer weiteren Umfrage ermittelte das Forsa-Institut im Auftrag
des stern, wie die Deutschen die Äußerungen des thüringischen
AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke bewerten, die für Empörung über
alle Parteigrenzen hinweg gesorgt hatten. Eine Mehrheit von 62
Prozent aller Bundesbürger meint, Höcke habe sich mit seinen
radikalen Parolen endgültig als Sympathisant des Nationalsozialismus
zu erkennen gegeben - darunter auch 23 Prozent der AfD-Anhänger. Dass
Höcke damit Nazi-Gedankengut verbreitet habe, finden
überdurchschnittlich viele Ältere über 60 (68 Prozent) und Anhänger
von Linkspartei (77 Prozent) und Grünen (74 Prozent). 30 Prozent
aller Befragten teilen diese Meinung nicht.
Mit "sorgfältig geplanten Provokationen", wie es in einem
Strategiepapier heißt, will die AfD andere Parteien zu unfairen
Reaktionen verleiten, um öffentliche Aufmerksamkeit zu erzeugen. Dass
die Medien trotzdem weiter diese gezielten Tabubrüche aufgreifen
sollten, fordern 57 Prozent der Deutschen, 39 Prozent aber meinen,
sie sollten auf derartige Provokationen nicht eingehen. Knapp die
Hälfte der Befragten (48 Prozent) ist der Auffassung, dass Höckes
Äußerungen der AfD eher schaden und Wähler abschrecken werden. Dass
sie damit eher neue Wähler gewinnt, denken 29 Prozent. 10 Prozent
vermuten, dass weder Wähler gewonnen noch vergrault werden, und 13
Prozent haben dazu keine Meinung.
Datenbasis Wahltrend: Das Forsa-Institut befragte vom 16. bis 20.
Januar 2017 im Auftrag des Magazins stern und des Fernsehsenders RTL
2504 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine
computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die
statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.
Datenbasis AfD: Das Forsa-Institut befragte am 19. und 20. Januar
2017 im Auftrag des Magazins stern 1001 repräsentativ ausgesuchte
Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe
ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3
Prozentpunkten.
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