(ots) - Wir deutschen Verbraucher scheinen bei bester
Kauflaune zu sein. Wir lassen uns nicht von Trump und Brexit beirren.
Das glauben jedenfalls Konsumforscher. Auch die Wirtschaftsverbände
und Industrie- und Handelskammern melden überwiegend Optimismus für
das Geschäftsjahr 2017 - auch in Südwestfalen. Selbst das gescholtene
Nordrhein-Westfalen hat im vergangenen Jahr deutlich an Fahrt
aufgenommen und ist nach dem ersten Halbjahr 2016 im Länderranking
vom letzten auf den achten Platz geklettert. Das Dumme ist, es gibt
für 2017 keine sichere Prognose. Mit der Kauflaune, also der
Binnennachfrage, die das Wirtschaftswachstum in Deutschland in den
letzten Jahren mit getrieben hat, kann es bald wieder vorbei sein.
Tatsächlich sind einige Branchen wackelig, insbesondere im
industriellen Sektor, dem Herzstück deutscher Wirtschaft. Für die
energieintensiven mittelständischen Betriebe muss schnell eine Lösung
gefunden werden, sollen sie wettbewerbsfähig bleiben. Das gilt nicht
nur für Gießereien. Auch die Automobilindustrie befindet sich gerade
in unruhigen Zeiten. Elektromobilität ist ein Geschäftsfeld, auf dem
sich immer stärker auch Google und Co. versuchen werden, denn sie
benötigen dafür keine Kernkompetenzen im Bereich Motoren- und
Getriebetechnik. Mittelfristig ist dies höchstgefährlich für die
Branche - und für die Beschäftigten in gut bezahlten Jobs. Das sind
nur zwei Beispiele. Tatsächlich wächst, wie in NRW, die Zahl der
Billigjobs. Die im produzierenden Gewerbe hat zuletzt deutlich
abgenommen. Die gute Laune bei uns Konsumenten ist nur eine
Momentaufnahme. Meine Prognose: Sie hat bald eine Ende. Aber, sicher
ist das natürlich nicht.
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