(ots) - Sigmar Gabriel ist ja richtig fleißig. Nicht ganz
eine Woche im Amt, da macht er als neuer Außenminister schon seine
erste Dienstreise. Und die führt ihn gleich über den großen Teich zu
seinem ebenfalls frischgebackenen US-Amtskollegen Rex Tillerson und
Vizepräsident Mike Pence.
Doch Gabriel macht lediglich als Außenminister dort weiter, wo er
als Wirtschaftsminister aufgehört hat. Nachdem seine Hauptaufgabe im
alten Amt nämlich darin bestanden hatte, gegen den Widerstand von
Globalisierungskritikern wie Umwelt- und Verbraucherschützern
Freihandelsabkommen wie CETA mit Kanada und TTIP mit den USA
voranzutreiben, versucht er nun, die neue protektionistische
US-Regierung von den Vorteilen des globalen Freihandels zu
überzeugen.
Als Wirtschaftsminister hätte Gabriel damit vielleicht gerade so
noch ein »Ausreichend« verdient, doch als Außenminister ist er damit
durchgefallen. Denn in seinem neuen Amt ist von ihm zu erwarten, dass
er die Administration um den neuen US-Präsidenten Donald Trump zur
Räson ruft und zeigt, was man von ihm in good old Europe hält.
Argumente dafür liefert Trump wahrlich am laufenden Band, denn er ist
ein Rechtspopulist, der die Geschichte um Jahrzehnte zurück drehen
will.
Dass Gabriel nun keine klaren Worte findet, hat nichts mit
feinfühliger Diplomatie, sondern vielmehr mit fehlenden Überzeugungen
und Werten zu tun, für die man kämpft. Doch dies ist man ja von
Gabriel aus seiner Zeit als Wirtschaftsminister gewohnt.
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