(ots) - Und schon wieder so eine Erfindung aus Amerika, die
in die Alte Welt herübergeschwappt ist und nur dazu dient, die Kassen
klingeln zu lassen. So wie Halloween eben, nur noch kitschiger. So
schimpfen diejenigen, die mit dem Valentinstag am 14. Februar nichts
anfangen wollen. Was schade ist.
Dieser Tag, der allen Liebenden gewidmet ist, hat es nicht
verdient, abgewatscht oder ignoriert zu werden. Denn: Gibt es einen
besseren Grund für einen Feiertag als das positivste Grundgefühl zu
ehren, dessen der Mensch fähig ist? Der Valentinstag hat eine lange
Tradition. Nicht Floristen und Süßwarenhersteller haben ihn erfunden,
wie gerne hämisch bemerkt wird, in England wird er seit dem
Mittelalter begangen und diente ursprünglich der Zusammenführung von
Paaren. Heutzutage wird des heiligen Valentin, der im alten Rom trotz
eines kaiserlichen Verbots Ehepaare nach christlichem Ritus traute
und dafür enthauptet wurde, weltweit gedacht. Japaner schenken sich
Schokolade, Italiener klemmen Vorhängeschlösser an Brückengeländer,
Südafrikaner verkleiden sich, Finnen bekunden einander ihre
Freundschaft. Brasilianer feiern auch, aber am 12. Juni.
Dabei ist die Geste das wichtigste Element, nicht das Geben und
Nehmen - ganz anders als bei dem als "Fest der Liebe" apostrophierten
Weihnachten. In Deutschland sind einzelne rote Rosen das häufigste
Mittel der Wahl. Auch das macht den Valentinstag sympathisch. Es geht
darum, dem oder der Geliebten das profunde Gefühl zu vermitteln: So,
wie Du bist, bist Du genau richtig für mich. Egal, ob dick, dünn,
jung, alt, schwarz, weiß oder lila-gelb-gestreift. Von daher ist der
14. Februar auch ein Tag des Appells. Und zwar an alle, die vor allem
jungen Menschen weismachen wollen, sie müssten ein körperliches Ideal
erfüllen, um geliebt zu werden. Mit ganz herzlichen Grüßen an Heidi
Klum und Konsorten: Makellosigkeit ist immer schon ein anderes Wort
für Langeweile gewesen - und die, und nicht das Doppelkinn, ist der
wahre Feind der Liebe.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Zentraldesk
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion(at)Weser-Kurier.de
Original-Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell