(ots) - Als er Mitte der 1970er Jahre zum ersten Mal in
Kenia war, sah Hubert Seifert (63) in den Straßen viele Menschen mit
Behinderungen betteln. Auch heute noch beobachtet der Mitarbeiter der
Christoffel-Blindenmission (CBM), wie behinderte Menschen in
Entwicklungsländern ausgegrenzt werden, keinen Zugang zu Bildung und
damit auch keine Aussicht auf eine Erwerbstätigkeit haben.
Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge sind
Menschen mit Behinderungen deutlich häufiger von Arbeitslosigkeit
betroffen als Menschen ohne Behinderungen. Ein Leben in Abhängigkeit
und Armut ist die Folge. Auf diesen Missstand macht die CBM zum
Welttag der sozialen Gerechtigkeit am 20. Februar aufmerksam. Die
weltweit tätige Entwicklungshilfeorganisation setzt sich dafür ein,
dass Menschen mit Behinderungen die gleichen Chancen auf ein
wirtschaftlich unabhängiges Leben haben wie alle anderen auch.
Schulungen und Kleinkredite
Hubert Seifert lebt seit 1982 in Afrika. Seit 25 Jahren arbeitet
der gebürtige Badener als Experte für Existenzsicherungsprogramme für
die CBM. "Es geht darum, Menschen mit Behinderungen zu einem
dauerhaften eigenen Einkommen zu verhelfen", erklärt der gelernte
Banker seine Aufgabe. "Das geschieht in erster Linie durch
Ausbildung, Bewerbungstrainings, Förderung beruflicher
Selbstständigkeit und die Vergabe von Kleinkrediten für den Aufbau
eines eigenen Geschäfts." Außerdem sensibilisiert die CBM gemeinsam
mit ihren lokalen Projektpartnern Banken und Arbeitgeber dafür,
welches Potenzial in Menschen mit Behinderungen steckt. So sollen
sich ihre Chancen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt und die Aussicht
auf Kreditwürdigkeit verbessern. "Das Vorurteil, dass Menschen mit
Behinderungen nicht selbstständig leben können, hält sich
hartnäckig", bedauert Seifert.
Erfolgsgeschichten begeistern
Der beste Weg, um mit diesem Vorurteil aufzuräumen, sind
erfolgreiche Gegenbeispiele. Im Jahr 2015 hat die CBM fast 92.000
Menschen mit Behinderungen im Rahmen von Existenzsicherungsprogrammen
unterstützt. Die meisten von ihnen waren vorher auf andere
angewiesen. Mit der Starthilfe der CBM konnten sie sich ein
unabhängiges Leben aufbauen. Solche Erfolgsgeschichten freuen auch
Hubert Seifert: "Was mich wirklich begeistert ist, wenn Menschen mir
zeigen, wie sie erfolgreich ein Geschäft führen, eine Familie gründen
und hart arbeiten, um ihren Kindern ein besseres Leben zu
ermöglichen."
Seit über 100 Jahren Entwicklungshilfe
Die Christoffel-Blindenmission (CBM) zählt zu den größten und
ältesten Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit in
Deutschland. Sie fördert seit über 100 Jahren Menschen mit
Behinderungen in Entwicklungsländern. Die Aufgabe der CBM ist es, das
Leben von Menschen mit Behinderungen zu verbessern, Behinderungen zu
vermeiden und gesellschaftliche Barrieren abzubauen. Die CBM
unterstützt zurzeit 650 Projekte in 63 Ländern. Weitere Informationen
unter www.cbm.de.
Pressekontakt:
CBM-Pressestelle: Esther Dopheide, Tel.: 06251/131-191, E-Mail:
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