(ots) - Opel kommt nicht zur Ruhe. Die Ankündigung einer
möglichen Übernahme durch den französischen PSA-Konzern mag
krisengestählte Opelaner vielleicht nicht schockieren, sie kommt
dennoch zu einer Unzeit. Es liegt nicht an den Innovationen. Die
Ingenieure in Rüsselsheim waren ihrer Konkurrenz schon einmal weit
voraus und schickten den Ampera ins Rennen um die Elektromobilität -
die Zeit war leider noch nicht reif genug. Dass seit zehn Jahren
keine Gewinne mehr zum Mutterkonzern flossen, hängt wesentlich damit
zusammen, dass GM seiner Tochter Opel den Weg auf boomende Weltmärkte
wie China rigoros verweigerte und in Europa die Rüsselsheimer auch
noch mit der Marke Chevrolet kannibalisierte. Irgendwie schon damals
zuviel "America first". Als die Amerikaner dann für Bochum und
Antwerpen das Aus verkündeten, atmeten die Kollegen in Rüsselsheim,
Kaiserslautern und Eisenach durch. Der Preis dafür war hoch. Der
Bochumer Betriebsrat sah "seinen" Standort ausgebootet. Die Freigabe
des russischen Marktes für Opel sollte der Traditionsmarke Luft
verschaffen - wirklich Pech, dass Wirtschaftssanktionen dazwischen
kamen. Auch der drohende Brexit hat dem Ergebnis 2016 laut Konzern
nicht gut getan. Ob es stimmt oder nicht, sei dahingestellt. Viel
interessanter ist die Frage, welche Effekte eine Ãœbernahme durch den
französischen Peugeot-Konzern haben würde. Es ist höchst
unwahrscheinlich, dass Synergien bei den französischen Nachbarn
gesucht würden. Die haben gerade eine harte Sanierung hinter sich.
Insofern scheint Peugeot gegenüber GM keine echte Verbesserung zu
sein.
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