(ots) - Diese Nachricht hinterlässt viele Fragezeichen: Der
französische Autobauer PSA Peugeot Citroën überlegt, Opel zu
übernehmen. Damit wäre die fast 90-jährige und zuletzt sehr
schwierige Ehe mit dem US-Autokonzern General Motors (GM) Geschichte.
Jahrelang hatte GM versucht, seine Rüsselsheimer Tochter zurück in
die Spur zu bringen. Doch die Zeiten von Goldeseln wie dem Kadett
oder dem Manta sind längst vorbei. Seit Ende der 1990er-Jahre hat
Opel keine schwarzen Zahlen mehr geschrieben. Das gilt - entgegen
anders lautender Ankündigungen von Firmenchef Karl-Thomas Neumann -
im Übrigen auch für 2016. Gut möglich, dass es der US-amerikanischen
Konzernmutter nun einfach zu viel geworden ist. Doch PSA als Käufer
erscheint wenig sinnvoll. Natürlich kooperieren die Franzosen und
Opel schon jetzt auf einigen Gebieten. Aber Kooperationen sind weit
weniger kosten- und zeitintensiv als Ãœbernahmen. Und Zeit und Geld,
um sich auf Umstrukturierungen in einer solchen Größenordnung zu
konzentrieren, haben Autobauer, die derzeit mit Themen wie
E-Mobilität und Digitalisierung die wohl größten Umwälzungen der
Branche erleben, nun wirklich nicht. Und wo können neue Märkte, neue
Kunden von einem Verbund PSA-Opel gewonnen werden? Beide haben ihren
Fokus auf Westeuropa, beide sprechen im Großen und Ganzen die breite
Mittelschicht an. Masse allein ist aber längst kein Allheilrezept, um
Geld zu verdienen. Was PSA mit den Rüsselsheimern vorhat, diese Frage
bleiben sie uns vorerst schuldig.
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