(ots) - Donald Trump wurde gewählt, weil er als
Geschäftsmann für Erfolg, Strategie und Disziplin steht. Jedenfalls
hat er sich so seinen Wählern angedient. Die Realität sieht drastisch
anders aus. Vier Wochen nach Amtsantritt herrschen chaotische
Zustände im Weißen Haus. Jeden Tag landen Intrigen aus dem engeren
Zirkel in den Medien. Trumps erratische Kurswechsel und Widersprüche
von China über Russland bis zur Aufschiebung der dringend nötigen
Reform der Krankenversicherung schaffen Verunsicherung. Viele
Amerikaner beschleicht langsam die Angst, dass aus der
offensichtlichen Ãœberforderung Trumps irgendwann eine folgenschwere
Ãœbersprungshandlung erwachsen kann. Der unprofessionelle Umgang mit
dem Abgang des Nationalen Sicherheitsberaters Michael Flynn liefert
dazu Anschauungsmaterial. Flynns Rücktritt war Pflicht. Der schon in
der Vorgänger-Regierung an eigenem Unvermögen gescheiterte Ex-General
hat durch seine dubiosen Kontakte zu Russland sein wichtigstes Gut
zerstört: Glaubwürdigkeit. Flynn ist aber nur das Bauernopfer. Die
Pfeile zielen längst auf Trump persönlich. Er wusste seit Wochen,
dass Flynn gelogen hat. Trotzdem beließ er ihn im Amt. Der Fall kann
eine Domino-Reaktion auslösen. Trumps penetrante
Russland-Freundlichkeit gerät neu auf den Prüfstand. Der Schlüssel
zum Verständnis liegt am Ende in seiner unter Verschluss gehaltenen
Steuererklärung. Der Ruf nach Offenlegung wird ihn ab sofort noch
lauter begleiten. An dieser Stelle gibt es Hoffnung. Nachrufe auf die
angeblich so manövrierunfähige amerikanische Demokratie waren
verfrüht. Die Gerichte sind putzmunter, um den Polit-Amateur auf den
Boden der Verfassung zu holen.
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