(ots) - Verzockt hat man sich wohl mit dem
Glücksspielstaatsvertrag. Dabei ist der Vorsatz gut, den Wildwuchs
von Daddelbuden in Bahnhofsnähe und in den Fußgängerzonen ordentlich
zu stutzen. Dieses Wuchern zu begrenzen, ist der Staat seinen Bürgern
schuldig, um sie vor der Gefahr der Spielsucht zu schützen. Auf der
anderen Seite sind die Spieler in vielen Hallen vielleicht sogar noch
besser aufgehoben als allein zu Hause, wo sie im Internet ohne jede
Sozialkontrolle spielen können - so viel sie wollen. An die
internationalen Online-Anbieter aber kommt der Staat nicht heran. Und
an die eigenen Casinos will er gar nicht heran. Gerade erst soll in
Köln ein neuer Spiel-Palast gebaut werden. Einen Großteil des Geldes,
das die Bürger dort verspielen, nimmt das Land auch gern. Da wäre es
vielleicht fairer, nicht mit der Existenz der Spielhallenbetreiber
und vor allem deren Mitarbeiter zu spielen, sondern die Hallen
sozialverträglich auslaufen zu lassen. Und dann die eigenen Casinos
ebenso streng ins Visier zu nehmen. Alles andere ist Doppelmoral. Wer
es ernst meint mit dem Schutz der Bürger, kann sich die nicht
leisten.
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