(ots) - Das Leben ist zynisch. Während deutsche Politiker
darüber streiten, wie sie den Milliardenüberschuss unter das Volk
bringen sollen, wissen Millionen Menschen in Afrika nicht, ob sie die
nächsten Wochen überleben werden. Der Hungertod ist ein elender Tod.
Die Kinder sterben zuerst. Ja, es stimmt: In zahlreichen Regionen der
südlichen Hemisphäre sind die Krisen hausgemacht. Auf die aktuellen
Feindseligkeiten im Sudan beispielsweise hat der Westen nur begrenzt
Einfluss. Auch das Wetterphänomen El Nino, das in Somalia, Kenia und
Äthiopien extreme Dürren zur Folge hat, können wir nicht ungeschehen
machen. Selbstverständlich haben wir trotzdem eine Mitverantwortung
für das Elend. Die wahren Verlierer der Globalisierung leben nicht in
New York oder im Ruhrgebiet, sondern südlich der Sahara. Wenn die EU
die Lebensmittelproduktion europäischer Hersteller subventioniert,
dann schlägt sie gleichzeitig afrikanischen Bauern die Tür vor der
Nase zu, weil sie von ihrer Hände Arbeit nicht mehr leben können. Sie
verarmen. Oder sie greifen zu den Waffen, die Despoten an der Spitze
ihrer Staaten von den reichen Nationen gekauft haben - also auch von
uns. Unter Militärs funktioniert die Globalisierung ja erstaunlich
gut. Vielleicht flüchten sie aber auch nach Europa. Bundeskanzlerin
Merkel (CDU) erinnerte gestern erneut daran, dass Deutschland seiner
eigenen Selbstverpflichtung nicht gerecht wird, weil es seit Jahren
nicht genug Geld für die Entwicklungshilfe zur Verfügung stellt.
Schöne Worte, Taten wären besser. Als Christ auf die Idee zu kommen,
notleidenden Menschen zu helfen, ist ja nicht verwegen.
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