(ots) - Autonomes Fahren, alternative Antriebe und voll
vernetzte Fahrzeuge gelten als Schlüsselelemente des künftigen
Individualverkehrs. Jedoch scheint die Straße zur schönen neuen
mobilen Welt nicht ganz geradlinig zu verlaufen. Wie die
Global-Automotive-Consumer-Studie von Deloitte zeigt, stößt vor allem
das Prinzip des autonom fahrenden Autos bei den Deutschen auf
wachsende Skepsis und die Nachfrage ist im Vergleich zu 2014 sogar
leicht gesunken. Die Mehrheit (72%) hat noch Sicherheitsbedenken, 47
Prozent ließen sich aber durch positive Erfahrungswerte und Nachweise
überzeugen. Höhere Kosten für sicherheitsrelevante neue Technologien
würden in Deutschland aber nur knapp über ein Viertel tragen. In
allen Ländern zeigt sich ein "Generation Gap": Je jünger die
Befragten, desto größer ist die Erfolgschance neuer
Mobilitätskonzepte. Von deutschen Millennials haben 32 Prozent
Interesse an selbstfahrenden Autos, in China sind es sogar 64
Prozent.
"Die Deutschen gelten einerseits als technikgläubig, andererseits
aber auch als eher distanziert, wenn es um Zukunftsvisionen geht. Das
selbstfahrende Auto scheitert bei deutschen Verbrauchern vor allem an
Sicherheitsbedenken. Hier sollten Hersteller Tests und Nachweise
erbringen, die auch hierzulande ein breiteres Vertrauen in die
Technologie und die traditionellen Marken stärken", erklärt Dr.
Thomas Schiller, Leiter/Partner Automotive bei Deloitte.
Sicherheitsbedenken überwiegen
72 Prozent der Deutschen haben das Gefühl, dass die Sicherheit im
autonomen Modus noch nicht ausreichend gegeben ist (Südkorea: 81%,
China: 62%). Hierzulande räumt die Mehrheit der Verbraucher (51%) den
etablierten Fahrzeugherstellern aber einen generellen
Vertrauenszuschuss bei den neuen Technologien ein - anders als
Chinesen und Inder, die auf neue Anbieter setzen. Im Gegensatz zu den
US-Amerikanern (+3%) und Chinesen (+4,2%) zeigen die deutschen
Verbraucher heute ein geringeres Interesse an selbstfahrenden Autos
als noch vor drei Jahren (-2,8%).
Prüfsiegel überzeugen die Hälfte der Verbraucher
Sicherheitsrelevante Features stehen ganz oben auf der
Präferenzliste, während Entertainment- und Convenience-Technologien
auf deutlich geringere Begeisterung stoßen. Wenn sie einen
Sicherheitsnachweis schriftlich bekämen, etwa in Gestalt präziser
Dokumentationen und Belege, würde knapp die Hälfte der Deutschen
(47%) die autonome Option wählen. Im internationalen Vergleich wären
die Vertrauenswerte dann deutlich höher, allen voran in China mit 81
Prozent.
Land Anteil der Verbraucher, die sich von
Sicherheitsnachweisen überzeugen lassen würden*
China 81% Indien
74% Südkorea 70% USA
68% Japan 59% Deutschland
47%
* Prozentzahl der Verbraucher, die durch mehr Erfahrungswerte zur
Sicherheit autonom fahrende Fahrzeuge nutzen würden
Je jünger, desto aufgeschlossener
Insgesamt 1.750 Verbraucher aus Deutschland, darunter Vertreter
der Generationen X und Y sowie auch ältere Semester, nahmen an der
Studie teil. Dabei zeigte sich vor allem die etwas reifere Gruppe
zurückhaltend: Nur 20 Prozent können sich mit einem autonomen
Fahrzeug anfreunden - bei der Generation X sind es schon 28, bei der
Generation Y sogar 32 Prozent.
Zahlungsbereitschaft für neue Technologien gering
Die schöne neue Welt hat ihren Preis. Für innovative Technologien
würde jedoch nur eine Minderheit tiefer in die Tasche greifen. Obwohl
die Sicherheit deutschen Konsumenten beim autonomen Fahren wichtig
wäre, sind nur 28 Prozent bereit, für entsprechende Technologien
einen höheren Preis zu zahlen. Ganz am Ende steht die Convenience -
anders als etwa bei US-Amerikanern, Indern und Chinesen. Für
selbstfahrende Autos würde nur ein Viertel der Deutschen einen
Mehrpreis in Betracht ziehen.
"Was Mobilität betrifft, sind die Deutschen konservativ. Wie der
internationale Vergleich zeigt, müssen Anbieter innovativer
Technologien, Lösungen und Services einige Überzeugungsarbeit
leisten, wenn sie erfolgreich sein wollen. Das könnte vor allem mit
der Weiterentwicklung sicherheitsrelevanter Sensoren gelingen, die
Objekte automatisch erkennen und so eine Kollision verhindern",
resümiert Schiller.
Die komplette Studie finden Sie unter http://ots.de/1yOuX zum
Download.
Ende
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