(ots) - Der Islamwissenschaftler Udo Steinbach kritisiert
den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan nach den
jüngsten Ausfällen gegen Nato-Partner wie die Niederlande. "Er hat
jedes Maß verloren, er argumentiert nicht inhaltlich, er weiß auch
gar nicht, was Faschismus ist", sagte Erdogan der in Hannover
erscheinenden "Neuen Presse" (Montagsausgabe). Steinbach fügte hinzu:
"Er weiß nur, dass es das übelste Schimpfwort ist, mit dem man
Holländer und vor allem die Deutschen bezeichnen kann. Deswegen
benutzt er es."
Es sei auch nicht mehr auszuschließen, dass der türkische
Staatspräsident einen Bruch mit der Nato riskiere. "Es gibt Elemente
seines Verhaltens, die einen diesbezüglich nachdenklich machen lassen
wie seine Nähe zu Russland."
Als Grund für Erdogans Ausfälle nannte Steinbach das Referendum
über ein künftiges Präsidialsystem in der Türkei. "Wenn das
Referendum im April nicht für ihn wunschgemäß ausgeht, dann ist es
das Ende seiner politischen Laufbahn." Mit Blick auf das
Flüchtlingsabkommen mit der EU sagte der Wissenschaftler: "Wir sind
an einem Punkt angelangt, an dem dieser Deal unser politisches
Verhalten nicht mehr bestimmen darf."
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