PresseKat - neues deutschland: Kommentar zu Konflikt Türkei-Niederlande: Gewollte Eskalation

neues deutschland: Kommentar zu Konflikt Türkei-Niederlande: Gewollte Eskalation

ID: 1466929

(ots) - Der Streit zwischen der niederländischen und der
türkischen Regierung eskaliert munter. Aus Ankara hagelt es
geschmacklose Nazivergleiche, während Den Haag eine türkische
Ministerin des Landes verweist und brutal gegen Demonstranten
vorgeht. Die Bundesregierung hält sich hier spürbar zurück. Merkel
bangt offenbar um ihren Flüchtlingsdeal, der Erdogan dazu
verpflichtet, Geflüchtete nicht gen Europa ausreisen zu lassen. Doch
in Berlin weiß man, dass der türkische Präsident den Deal jederzeit
aufkündigen kann. Im Wahljahr eine neue Flüchtlingskrise: Nichts
fürchtet die Kanzlerin mehr. Und so verzichtet Berlin auf Maßnahmen,
die Ankara provozieren könnten. Vielleicht tut die Kanzlerin so genau
das Richtige, wenn auch aus den falschen Motiven. Denn die Eskalation
des Streits um die Wahlkampfauftritte von AKP-Politikern passt ins
zynische Kalkül Erdogans. Der türkischen Öffentlichkeit wird
suggeriert, das Vorgehen der Niederländer richte sich nicht gegen
Erdogan und seine Entourage, sondern gegen das ganze türkische Volk.
Und so stellt sich selbst die kemalistische CHP-Partei, die für ein
Nein beim Referendum wirbt, nun hinter den Präsidenten. Auf der
anderen Seite agiert der niederländische Premier Mark Rutte ebenfalls
im Wahlkampfmodus, weil ihm der der islamophobe Rechtspopulist Geert
Wilders im Nacken sitzt. Beide Seiten haben also derzeit kein
Interesse, den Streit beizulegen.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell




Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Es muss Erdogan wehtun/
taz-Kommentar von Tobias Schulzeüber mögliche Türkei-Sanktionen WAZ: Keine Alternative zur Vorsicht
 - Kommentar von Frank Preuß
zur Terrordrohung
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 13.03.2017 - 17:37 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1466929
Anzahl Zeichen: 1759

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Berlin



Kategorie:

Außenhandel



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"neues deutschland: Kommentar zu Konflikt Türkei-Niederlande: Gewollte Eskalation"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

neues deutschland (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Neues Deutschland: Hunger mit System ...

Jeder siebte Mensch hungert - 925 Millionen laut dem neuesten Welthunger-Index. Die globale Hungerbekämpfung kommt allen Appellen und Welternährungsgipfeln zum Trotz nicht voran. Das hat systemische Gründe: die von der Weltbank und dem Internat ...

Neues Deutschland: Zur Jahrestagung des IWF ...

Kommt es zum allseits befürchteten Währungskrieg oder nicht? Jene Frage überschattete die Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. Eine Antwort vom Washingtoner Treffen zu erwarten, wäre indes vermessen gewesen. ...

Neues Deutschland: Was Deutschland fehlt ...

D ie von der FDP so lautstark propagierte Lockerung der Zuverdienstregelungen für Hartz-IV-Bezieher ist gar keine. Denn ein Großteil der 1,4 Millionen Aufstocker wird leer ausgehen. So sehen die neuen Regelungen vor, dass nur diejenige ...

Alle Meldungen von neues deutschland