(ots) - Eine fünf Jahre andauernde Auseinandersetzung
scheint nun zu Ende. Lufthansa und die Vereinigung Cockpit haben sich
geeinigt. Die am Boden bzw. in der Kabine aktiven Gewerkschaften
ver.di und UFO hatten das bereits vor Monaten geschafft. Entbrannt
war der Streit, als Lufthansa Ende 2012 alle Tarifverträge gekündigt
hatte. Ergebnis der Hauruckaktion des Vorstands: Aus einer
eingeschworenen Familie von »Lufthanseaten« wurden drei Gruppen von
Beschäftigten mit drei Gewerkschaften in permanenter
Auseinandersetzung. Das nun mutmaßliche Ende des langen Kampfes, der
weit in die Gesellschaft und auch in die Politik strahlte,
hinterlässt den geneigten Betrachter nachdenklich. Den Streiks in
Kabine und Cockpit folgten in einiger Regelmäßigkeit Forderungen
beispielsweise aus der Wirtschaft und den Unionsparteien nach einer
Einschränkung des Streikrechts. Zudem zeigte sich, wie schädlich es
war und ist, dass die drei Gewerkschaften sich teilweise spinnefeind
sind. In den letzten fünf Jahren führten die Beschäftigten einen
Abwehrkampf. Das Ergebnis ist, dass die Verschlechterungen nicht so
schlimm ausgefallen sind, wie es das Unternehmen gerne gehabt hätte.
Die Belegschaft hat gezeigt, dass mit ihr zu rechnen ist. Aber nun
muss es darum gehen, auch selber wieder die Handlungsmacht zu
übernehmen. Und das geht einfacher, wenn man an einem Strang zieht
und nicht an drei Fäden.
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