(ots) - Das F-Wort haben beide reichlich strapaziert auf
ihrer gemeinsamen Pressekonferenz: Fairness, Fairtrade, faire
Lösungen und Kompromisse, fairer Umgang miteinander - Angela Merkel
und Donald Trump hörten sich zeitweise an wie Hauptredner auf einem
Kongress von Globalisierungsgegnern. Etwa, als Trump das jüngst
aufgekündigte nordamerikanische Freihandelsabkommen Nafta ein
"Desaster für die amerikanischen Arbeiter" nannte und beklagte, dass
die USA beim Handel von anderen Nationen lange unfair behandelt
worden seien. Tatsächlich geht es den beiden Machtmenschen darum, die
Globalisierung möglichst gemeinsam zu gestalten - das ist die gute
Nachricht aus Washington. Merkel hat Trump ein Bekenntnis abgerungen:
"I am a freetrader and a fairtrader" - frei und fair will er also den
Welthandel gestalten. Daran muss man ihn erinnern, sollte er noch
einmal von Schutzzöllen reden. Offenbar konnte Merkel ihm auch
klarmachen, dass gute Handelsbeziehungen zu Deutschland durchaus im
US-Interesse sind. Und dass es "bilaterale" Abkommen eben nur mit der
gesamten EU gibt. Merkel zeigte, dass sie weder in Handels- noch in
Sicherheitsfragen naiv ist. Politik als "guter, solider Deal": Das
wärmt nicht gerade die Herzen, aber es ist hoffentlich eine Ebene,
auf der Merkel und Trump sich finden können.
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