(ots) - Das nenne ich mal ein Quandtum Trost - auf eine
Ausschüttung von rund einer Milliarde Euro dürfen sich die
Geschwister Quandt, ihres Zeichens Hauptaktionäre des Autokonzerns
BMW, für das abgelaufene Jahr freuen. Da können natürlich keine
anderen Einzelpersonen mithalten - der Rest des absehbaren
Milliarden-Geldregens verteilt sich auf viele Schultern. Zwar besitzt
nur jeder siebte Bundesbürger Aktien oder Fondsanteile, aber über
Lebensversicherungen, Riester-Verträge oder die betriebliche
Altersvorsorge profitiert schon eine erkleckliche Zahl von Leuten aus
der Mittelschicht, die ansonsten über die Niedrigzinsphase schimpfen.
Was wenig ändert an der Ungerechtigkeit des Börsenkapitalismus:
Wer viel Kapital reinsteckt, bekommt auch viel Dividende raus, falls
er sich nicht verzockt hat. Um gegenzusteuern, kann - oder besser
gesagt: muss - der Staat eingreifen. Im Steuerrecht findet sich das
geeignete Instrumentarium, doch leider hat das erste rot-schwarz
geführte Kabinett bei Kapitalerträgen die ungerechte Abgeltungsteuer
eingeführt, bei der jeder denselben Steuersatz zahlt.
Dies möchten inzwischen viele wieder ändern. Das rot-rot regierte
Brandenburg hat einen Gesetzentwurf in den Bundesrat eingebracht, um
Kapitalerträge wieder in die Einkommensteuer zu integrieren, und
zumindest in der Länderkammer könnte es dafür sogar eine Mehrheit
geben. Bleibt die Frage, ob die gerade viel diskutierte soziale Wende
nur Wahlkampfgetöse ist oder doch mehr.
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