(ots) - Die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg)
kommentiert die beginnende Endphase der Brexit-Verhandlungen:
"Jetzt wird's ernst auf der britischen Insel: Ab der offiziellen
Erklärung des EU-Austritts am 29. März läuft die Uhr rückwärts. Zwei
Jahre lang müssen über 20.000 Regeln und Gesetze überarbeitet werden,
dann heißt es endgültig "Bye-bye, Britain!". Und 2019 - ja, wo steht
Europa dann eigentlich?
Tatsächlich weiß niemand, wie die Trennung tatsächlich aussehen
wird. Die politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen
Verflechtungen sind deutlich tiefer, als es die scharfe Rhetorik vom
"harten" Brexit glauben machen will. Ein klarer Schnitt scheint kaum
möglich. Zumal Brüssel - geschweige denn die verbleibenden 27
EU-Mitgliedsstaaten - nicht gewillt ist, einen schmerzfreien Abschied
zu erlauben. Schäuble pocht sicherheitshalber schon jetzt darauf,
dass Großbritannien bis zum bitteren Ende seinen
Zahlungsverpflichtungen nachzukommen habe. Die Unterhändler dürften
im Detail dieser giftigen Großlinie folgen und um jeden Vorteil
ringen.
Hinzu kommt: Theresa May muss noch die Heimatfront beruhigen. So
sehr, wie der Brexit die EU verunsichert, könnte ein Abschied
Schottlands das Vereinigte Königreich erschüttern. Auch dort die
Zielmarke für ein erneutes Referendum: Ende 2018/Anfang 2019. Europa,
quo vadis?"
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