PresseKat - Fliesenlegerhandwerk und IG BAU fordern Wiedereinführung der Meisterpflicht!

Fliesenlegerhandwerk und IG BAU fordern Wiedereinführung der Meisterpflicht!

ID: 1471574

(ots) - "Die Abschaffung der Meisterpflicht im Fliesen-,
Platten- und Mosaiklegerhandwerk wie in vielen anderen Baubereichen
(Betonstein - Terrazzo / Estrichleger-Handwerk) war eine
Fehlentscheidung mit fatalen Folgen, insbesondere aber einem großen
Imageverlust, da die Qualität der Dienstleistung in Verruf geraten
ist. Eine fachgerechte und qualitativ hochwertige Handwerksleistung
kann nur durch gut ausgebildete Fachkräfte gewährleistet werden." Mit
diesen Worten wandten sich der Vorsitzende des Fachverbandes Fliesen
und Naturstein im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, Karl-Hans
Körner, und der stellvertretende Bundesvorsitzende der IG
Bauen-Agrar-Umwelt, Dietmar Schäfers, in einem gemeinsamen Schreiben
an die Generalsekretäre der im Bundestag vertretenen Parteien und
forderten gleichzeitig die Wiederaufnahme des Fliesen-, Platten- und
Mosaiklegerhandwerks in die Anlage A der Handwerksordnung.

Mit der Reform der Handwerksordnung 2003/2004 wurde unter anderem
im Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerk die Meisterpflicht
aufgehoben. Die Politik erhoffte sich seinerzeit durch die
Deregulierung einen Wachstumsschub für das Handwerk und nachhaltig
mehr Beschäftigung. Diese positiven Effekte blieben jedoch aus. Zwar
stieg nach der Aufhebung der Meisterpflicht die Zahl der Betriebe von
12.401 Betriebe in 2004 auf 71.142 Betriebe in 2015 stark an, da sich
nunmehr jeder ohne Nachweis einer Qualifikation als Fliesenleger
selbständig machen konnte. Dennoch kam es in der Folge zu einem
Einbruch der Ausbildungszahlen von 3.029 Auszubildenden im Jahr 2004
auf 2.209 Auszubildenden im Jahr 2015 (-27 %). Gleichzeitig sank die
Zahl der Meisterprüfungen in diesem Zeitraum von 423 auf nur noch 114
bestandene Prüfungen -73 %).

Viele dieser neu gegründeten Betriebe sind Ein-Mann-Betriebe und
verdingen sich als Scheinselbstständige auf deutschen Baustellen.




Aufgrund ihrer Dumpingpreise und des damit verbundenen
Wettbewerbsdrucks sind viele Arbeitsplätze verloren gegangen und
alteingesessene Betriebe vom Markt verschwunden. Um auch nur
annähernd Wettbewerbsgleichheit herzustellen, fordern Körner und
Schäfers, die soziale Absicherung von Solo-Selbständigen durch
Ausweitung der Rentenversicherungspflicht zu verbessern.

"Eine fachgerechte und qualitativ hochwertige Handwerksleistung
kann aber nur durch gut ausgebildete Fachkräfte gewährleistet werden.
Nur so kann auch sichergestellt werden, dass Verbraucher für ihr Geld
fachgerechte Leistungen erhalten. Ein entsprechendes Angebot von
Meisterleistungen und von gut ausgebildeten Fachkräften wird es aber
nur nachhaltig geben, wenn wir zur Meisterpflicht im Fliesen-,
Platten- und Mosaiklegerhandwerk zurückkehren." So Körner und
Schäfers abschließend.



Pressekontakt:
Dr. Ilona K. Klein
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Kronenstr. 55-58
10117 Berlin
Telefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420
eMail klein(at)zdb.de, www.zdb.de

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Datum: 24.03.2017 - 10:00 Uhr
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