(ots) - Viele Experten meinten schon jahrelang, der
irgendwann unumgängliche Ersatzneubau des Braunkohlekraftwerks
Jänschwalde sei nicht nur wegen des Klimaschutzes fragwürdig, sondern
auch aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus bedenklich. Ohne das
Kraftwerk wird der neue Tagebau Jänschwalde-Nord nicht mehr
gebraucht.
Angeblich soll dies zumindest zuletzt bereits der schwedische
Staatskonzern Vattenfall gewusst haben. Die Planungen für den Tagebau
soll Vattenfall nur deshalb nicht aufgegeben haben, um den Preis beim
Verkauf seiner deutschen Braunkohlesparte hochzutreiben. Die jetzige
Verzichterklärung der Lausitzer Energie AG ist also nur konsequent.
Ãœberraschend kommt die Entscheidung trotzdem, denn einen solchen
Realitätssinn hätten viele dem neuen Eigentümer nicht zugetraut. Das
Revierkonzept und die Erläuterungen dazu klingen keineswegs danach,
als sei der LEAG der Verzicht leichtgefallen. Stattdessen werden
Beschwerden über die Politik laut, die der Braunkohleförderung mit
ihrem Agieren einen Strich durch die Rechnung mache.
Das Ende des Braunkohlezeitalters ist damit in der Lausitz aber
noch lange nicht gekommen. Im sächsischen Tagebau Nochten soll es
unbedingt weitergehen und möglichst auch im brandenburgischen Tagebau
Welzow-Süd. Zuletzt musste in der Niederlausitz das Dorf Horno den
Abraumbaggern weichen. Proschim könnte noch drankommen. Die
Auseinandersetzungen darum werden weitergehen.
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