PresseKat - Lausitzer Rundschau: Wettlauf um die Familien Parteien entdecken ein Wahlkampfthema für alle

Lausitzer Rundschau: Wettlauf um die Familien

Parteien entdecken ein Wahlkampfthema für alle

ID: 1475911

(ots) - Spätestens, seit die Union im Jahr 2007 den Ausbau
der Kinderbetreuung ausrief und auch den Rechtsanspruch auf einen
Kitaplatz akzeptierte, ist Wahlkampf um die Familienpolitik nicht
mehr wirklich ergiebig. Elterngeld, Ganztagsschulen,
Kindergelderhöhungen, Bildungspakete, es ist noch sehr viel mehr dazu
gekommen. Die SPD hat auf diesem Politikfeld zwar noch einen
Kompetenzvorsprung, aber die Union achtet darauf, es ihr nicht allein
zu überlassen. Selbst die CSU bewegt sich Richtung modernes
Familienbild. Der alte ideologische Gegensatz - hier das
Zu-Hause-Betreuungsmodell, dort die Vereinbarkeit von Beruf und
Familie - ist weitgehend Geschichte. Inzwischen sind zum Beispiel
alle Parteien dafür, das früher so umstrittene Ehegattensplitting
durch ein "Familiensplitting" zu ersetzen, beim Steuervorteil also
Kinder zu berücksichtigen. Unterschiedlich sind nur noch die
konkreten Wege. Wenn die großen Volksparteien nun trotzdem einen
intensiven Wahlkampf um die Familien vorbereiten, ist das weitgehend
klassische Verteilpolitik nach dem Motto: Wer bietet mehr? Die
Betroffenen dürfen sich freuen, denn irgendetwas von den Katalogen,
die jetzt geschrieben werden, wird schon bei ihnen hängen bleiben. Ob
eine Entlastung bei den Sozialbeiträgen oder eine
Baby-Grundausstattung (CSU), ein Baukindergeld fürs Eigenheim (CDU),
ein Ausgleich für verringerte Arbeitszeit (SPD) oder gebührenfreie
Kitaplätze (alle). Entscheidend ist, was von den Lockangeboten
hinterher wirklich umgesetzt wird. Das können die Bürger bei ihrer
Stimmabgabe freilich nicht wissen. Familienpolitisch orientierte
Wähler sollten sich daher ein gedankliches Merkkonto für die
übernächste Bundestagswahl - oder auch die folgende Landtagswahl -
anlegen und Nichterfüllung dann konsequent bestrafen. Je nach
Rechnung beträgt die staatliche Förderung für Familien in Deutschland




schon jetzt rund 200 Milliarden Euro im Jahr. Mehr Kinder gibt es
deshalb nicht. Die Zielgenauigkeit von Maßnahmen ist offenbar viel
entscheidender als die Summe. Die von der SPD betriebene Reform des
Unterhaltsvorschussgesetzes war für viele Alleinerziehende zum
Beispiel wichtiger als manches andere; ebenso sind es bezahlbare
Wohnungen. Die ausreichende Abdeckung mit guten, auch flexibel
öffnenden Kitas wiederum ist für Berufstätige zentral. Eltern mit
kleinen Kindern oder Kindern, die erhöhte Zuwendung brauchen,
benötigen darüber hinaus mehr Zeitflexibilität im Job, und arme
Eltern hätten etwas davon, wenn der Staat Bildungs- und
Freizeitangebote für ihren Nachwuchs unbürokratischer finanzieren
würde. Und so weiter. Jede Familie ist anders und die Gießkanne hier
absolut nicht das richtige Förderinstrument. Familienpolitisch
interessierte Wähler sollten sich deshalb nicht vom Geld allein
locken lassen, sondern sehr genau schauen, welche Parteien einen
pragmatischen Blick haben. Und welche Parteien überzeugende
Politiker(innen) aufbieten, die Familie kennen und können.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik(at)lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Lausitzer Rundschau: DFB, schau auf dieses Fest!

Zur Fußball-Regionalliga in Deutschland Westfalenpost: Symbolpolitik - Zur Förderung des Radwegenetzes
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 03.04.2017 - 19:59 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1475911
Anzahl Zeichen: 3504

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Cottbus



Kategorie:

Innenpolitik



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Lausitzer Rundschau: Wettlauf um die Familien

Parteien entdecken ein Wahlkampfthema für alle
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Lausitzer Rundschau (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Lausitzer Rundschau