(ots) - Wie vertragen sich Mittelstand und
Start-ups - und können beide voneinander profitieren? Nach der
aktuellen Deloitte-Studie "Kooperationen zwischen Mittelstand und
Start-ups" aus der Reihe Erfolgsfaktoren im Mittelstand läuft die
Antwort auf ein klares "Ja...aber" hinaus. Beide Seiten beurteilen
die bisherigen gemeinsamen Projekte teilweise sehr unterschiedlich
und haben oft voneinander abweichende Erwartungen. So versprechen
sich mittelständische Unternehmen vor allem frischen Wind in Gestalt
von Innovationen und digitalen Geschäftsmodellen von den Newcomern,
während diese bei der Umsetzung ihrer Geschäftsidee von der Größe und
dem Marktzugang der Etablierten profitieren wollen. Da beide Partner
unterschiedliche Zielsetzungen mit der Kooperation verknüpfen, fällt
die letztliche Bewertung wenig überraschend unterschiedlich aus.
Mittelständler zeigen sich hier deutlich zufriedener mit dem Ergebnis
als junge Gründer.
"Früher stand vor allem der Mittelstand im Ruf, besonders
innovativ zu sein, weil er gegenüber Großkonzernen agiler wirkte.
Heute haben ihm die Start-ups zumindest in dieser Hinsicht den Rang
abgelaufen. Durch Kooperationen wollen beide Seiten nun von den
Stärken des jeweils anderen profitieren. Das läuft in der Praxis aber
keineswegs immer konfliktfrei", erklärt Lutz Meyer, Partner und
Leiter Mittelstand bei Deloitte.
Suche nach neuen Impulsen und Märkten
Der deutsche Mittelstand investiert heute weniger in neue Produkte
und Geschäftsmodelle als Großunternehmen - und auch weniger als
Mittelständler in anderen EU- und Nicht-EU-Ländern. Dieses Manko zu
beheben und in diesem Zuge sowohl Inspirationen als auch Zugang zu
neuen Technologien zu bekommen, ist eine der Hauptmotivationen für
Kooperationen. Die Start-ups ihrerseits versprechen sich Nutzen von
der höheren Reputation, dem Image und der Erfahrung mittelständischer
Unternehmen sowie einen leichteren Marktzugang. Zudem hoffen beide
Seiten auf Synergie-Effekte inklusive der entsprechenden
Kostenvorteile für eine insgesamt höhere Wettbewerbsfähigkeit.
Unterschiedliche Kooperationsziele
Dominieren beim Mittelstand strategie-, prozess- und
mitarbeiterorientierte Ziele, spielen bei Start-ups Finanzen und
Kunden eine größere Rolle. Prinzipiell haben die Mittelständler eher
das Wohl ihrer Stakeholder im Blick, während bei Start-ups oft
finanzielle Not oder die Kundengewinnung den Ausschlag für eine
Kooperation geben. Dennoch nutzen in der Praxis beide Seiten die
Zusammenarbeit auch für Denkanstöße hinsichtlich neuer
Geschäftsmodelle.
Mittelstand zufrieden, Start-ups zwiegespalten in der Bewertung
Bewertung der Kooperation Mittelständler Start-ups
Sehr zufrieden 36% 23%
Zufrieden 36% 31%
Neutral 10% 0%
Eher unzufrieden 18% 38%
Sehr unzufrieden 0% 18%
Klare Differenzen zeigen sich bei der Einschätzung des Erfolgs:
Während ein Großteil der Mittelständler die Kooperationserfolge
positiv einschätzt, sind es auf Seiten der Start-ups nur etwas mehr
als die Hälfte der Befragten. Insgesamt überwiegt hier deutlich die
Unzufriedenheit mit der Partnerschaft, so dass mehr als 50 Prozent
ein eher negatives Zeugnis der Zusammenarbeit ausstellen. Hier zeigen
sich die unterschiedlichen Erwartungshaltungen von etablierten und
jungen Unternehmen, so dass Mittelständler vermeintlich einen
größeren Gewinn aus der Zusammenarbeit ziehen. Diese Tendenz spiegelt
sich auch in der Neigung zu zukünftigen Kooperation wider.
Unternehmen aus dem Mittelstand stehen diesen deutlich positiver
gegenüber als Start-ups.
Kooperationsbereitschaft Mittelständler Start-ups
Völlige Zuneigung 22% 33%
Teilweise Zuneigung 47% 22%
Weder noch 31% 33%
Teilweise Abneigung 0% 11%
"Eine Kooperation kann für beide Seiten durchaus anstrengend sein
- und dennoch sehr fruchtbar. Um zumindest in Ansätzen den oftmals
bestehenden 'Ad hoc-Charakter' spontan zustande gekommener
Kooperationen abzufedern, sollten gerade die Mittelständler selber
stärker die Initiative ergreifen. Ein gezieltes
Kooperationsmanagement hilft dabei, kulturellen Differenzen
vorzubeugen sowie von Beginn an Ziele und Strategien anzugleichen.
Wichtig ist in jedem Fall, mit realistischen Erwartungen an die
Zusammenarbeit heranzugehen, um spätere Enttäuschungen zu vermeiden",
schließt Meyer.
Die komplette Studie finden Sie unter http://ots.de/GKDZy zum
Download.
Deloitte schreibt jährlich für besonders nachhaltig wirtschaftende
Mittelstandsunternehmen den renommierten Axia-Award aus. Weitere
Informationen zur Bewerbung finden Sie unter
http://award.wiwo.de/axia/.
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Wirtschaftsprüfung, Risk Advisory, Steuerberatung, Financial Advisory
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244.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsames Leitbild und
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