(ots) - Eine der Stärken der Europäischen Union ist
zweifelsohne der grenzüberschreitende Verbraucherschutz. Deshalb ist
es schön, nach dem ganzen Brexit-Flüchtlings-Nationalismus-Theater
mal wieder eine gute Nachricht aus Brüssel zu hören. Die
Verabschiedung neuer Regeln für Medizinprodukte und Diagnostika
betrifft die Bürger hautnah, nämlich - um ein Wortspiel zu bemühen -
an ihren wunden Punkten. Ob Heftpflaster, Herzklappe, Spritze oder
künstliches Hüftgelenk: Sämtliche Erzeugnisse werden in Zukunft
schärferen Kontrollen unterzogen. Und: Auch die Kontrolleure (Tüv,
Dekra etc.) werden demnächst kontrolliert. Spätestens der Skandal um
fehlerhafte französische Brustimplantate und seine für viele
Betroffene nicht zufriedenstellende juristische Aufarbeitung belegen,
wie wichtig ein verlässliches Regelwerk in diesem Bereich ist. Unter
dem Strich ist die Brüsseler Einigung, bei der der südwestfälische
Europaabgeordnete Peter Liese eine wichtige Rolle spielte, wie üblich
ein Kompromiss. Sonst hätte der Verhandlungsmarathon auch nicht gut
fünf Jahre gedauert. Die Krankenkassen zum Beispiel hätten sich noch
mehr Verbraucherschutz gewünscht, etwa bei der Absicherung der
Ersatzansprüche von Patienten bei Produktschäden. Deutschland steht
es frei, national nachzubessern.
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