(ots) - Die Zeichen für ein allmähliches Ende des
Syrien-Krieges standen zu Jahresbeginn nicht so schlecht. Dies legte
die Annäherung Russlands und der Türkei nahe; dafür sprach das
Zurückdrängen der dschihadistischen Formationen in Irak und Syrien;
auch eine Reihe hoffnungsvoll stimmender Konferenzen hat es gegeben.
Von alldem ist wenig mehr geblieben als ein Scherbenhaufen. Syrien -
das schält sich im Moment in besonders für dessen Bevölkerung
verhängnisvoller Weise heraus - soll offenbar auch nach sechs Jahren
Krieg nicht einmal in eine Waffenruhe entlassen werden, im Gegenteil;
auch weil es nur noch mittelbar um Syrien geht. Der ursprüngliche
innersyrische Zwist ist rückschauend als Konfliktauslöser ähnlich
marginal wie einstmals der Fenstersturz zu Prag als Anlass für den
Dreißigjährigen Krieg. Und so wie letzterer deutsches Territorium zum
Ort des Schlagabtausches der europäischen Großmächte machte, ist
Syrien aktuell Schauplatz des Armdrückens der heutigen Hegemonen
Russland und USA, nachgeordnete Staaten eingerechnet. Der Fall Chan
Scheichun bedarf der Aufklärung, keine Frage. Dies wird aber nicht
befördert, indem man die Person Assad in solch primitiver Manier
dämonisiert, wie es derzeit geschieht, so wie vor 15 Jahren der
Iraker Saddam als die Inkarnation alles Bösen auch dem letzten zu
Bedachtsamkeit mahnenden Zweifler ins Gehirn geprügelt werden sollte.
Was heute von vielen jener, die es taten, eingestanden wird.
Erinnerung ist nötig!
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